Aktuelles Lexikon:Amphetamin

Bläulich schimmernde Kristalle, so sieht die Droge Crystal Meth aus. (Foto: Kenzo Tribouillard/AFP)

Ein Wirkstoff, der Leistung und Konzentration steigert. Er ist aber auch Grundlage für die Droge Crystal Meth, wie sie nun im Blut eines Handballtorwarts nachgewiesen wurde.

Von Christina Berndt

Amphetamine können die Leistung steigern und den Schmerz betäuben. Dass die Drogen auf der Dopingliste stehen, ist daher ebenso wenig überraschend wie der Fakt, dass manche Sportler sie einnehmen, um besser Bälle zu halten und bis zur letzten Spielminute Puste zu haben - auch wenn der Magdeburger Handballtorwart Nikola Portner bestreitet, absichtlich das Methamphetamin genommen zu haben, das in seinem Blut gefunden wurde. Amphetamine aktivieren das Nervensystem und steigern die Herzfrequenz, auch die Reaktionsschnelligkeit wird erhöht, was ja gerade für einen Torwart günstig sein kann. Sie steigern aber auch die Konzentration, weshalb manche Amphetamine zur Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizit-Syndroms (ADHS) eingesetzt werden. Die Variante Methamphetamin besteht aus bläulichen Kristallen und wird deshalb auch "Crystal Meth" genannt. Sie kann auch außerhalb des Sports verführerisch sein: Wer sie schnieft, raucht oder spritzt, verspürt Euphorie und hat mehr Selbstvertrauen, manch einer fühlt sich unbesiegbar. Doch bei regelmäßigem Konsum treten schwerste Gesundheitsschäden auf. Charakteristisch sind der Zahnverfall und Flecken im Gesicht. Die Substanz macht zudem extrem schnell abhängig: Wenn die Wirkung verfliegt, folgt auf die Euphorie Dunkelheit - und das Verlangen nach dem nächsten Kick.

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