Aktuelles Lexikon:Credit Suisse

Die Geschichte einer Bank, bei der schon so lange Krise ist.

Von Isabel Pfaff

Die Großbank Credit Suisse ist nach der Konkurrentin UBS die Nummer zwei auf dem Schweizer Bankenplatz. Sie gilt als "too big to fail", also als systemrelevant - weshalb die heftige Krise, in der sie seit einigen Jahren steckt, immer wieder Schockwellen durch die Finanzmärkte sendet. Dabei gibt es keine andere Bank, die für die Industrialisierung der Schweiz und ihren Aufstieg zu einem der führenden Finanzplätze so bedeutend war wie sie. Gegründet 1856 vom Zürcher Politiker und Unternehmer Alfred Escher, fungierte die "Schweizerische Kreditanstalt" zunächst vor allem als Beteiligungsgesellschaft für die ersten Schweizer Bahnlinien, Versicherungen und Industrieunternehmen. Prägendes Symbol für die Weitsicht Eschers: der Bau des Eisenbahn-Gotthardtunnels in den 1880er-Jahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg überholte hingegen die "Schweizerische Bankgesellschaft" Eschers Bank als größtes Schweizer Geldhaus. Aus der Bankgesellschaft und dem "Schweizerischen Bankverein" wurde 1998 die "Union de Banques Suisses", kurz: UBS. Etwa zur gleichen Zeit wird aus Eschers Kreditanstalt und weiteren Banken und Versicherungen die Credit Suisse. Seit einigen Jahren festigt die UBS ihre Position als größte und wichtigste Bank des Landes. Ihre Rivalin dagegen kommt aus dem Krisenmodus nicht heraus.

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