Geschichtsbild:Mao am Meer

Mao Zedong wusste, wie man öffentlichkeitswirksam für die Staatsmedien entspannt. (Foto: imago stock&people/imago/Xinhua)

Der Staatsgründer hat mit der Sommerklausur im Badeort Beidaihe eine Tradition begründet, die alle Nachfolger pflegen - bis auf ein nicht unwichtiges Detail.

Von Florian Müller

Wenn Chinas Anführer Xi Jinping Anfang August für zwei Wochen von der Bildfläche verschwindet, dann befindet er sich höchstwahrscheinlich mit seiner Führungsmannschaft zur Sommerklausur im Badeort Beidaihe, rund drei Autostunden östlich von Peking. Begründet hatte diese Tradition 1954 der Staatsgründer Mao Zedong, ein begeisterter Schwimmer. Hier wurden früher die großen Machtkämpfe der Volksrepublik ausgetragen. Mao rief hier den Großen Sprung aus, die industrielle Revolution, in der zig Millionen Chinesen verhungern sollten. Sein Nachfolger Deng Xiaoping setzte hier den Ton für seine Reform- und Öffnungspolitik. Beide ließen sich machtbewusst für die Staatszeitungen oberkörperfrei am Strand ablichten. Präsident Xi ist nicht minder machtbewusst, allerdings fehlt ein solches Foto von ihm bisher.

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