Gezerre um den Brexit:Johnsons nationalistische Kraftmeierei

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Immer für eine Drohung aus London gut: der britische Premier Boris Johnson (Foto: Andrew Parsons/dpa)

Der britische Premier droht damit, Kriegsschiffe gegen Fischer aus EU-Ländern einzusetzen. Das ist dreist, verrät aber auch viel über dessen Taktik und Selbstverständnis.

Kommentar von Alexander Mühlauer, London

Man tritt Boris Johnson sicher nicht zu nahe, wenn man behauptet, dass ihm die Zeitungslektüre am Wochenende durchaus Freude bereitet haben dürfte. Nicht nur die für martialische Nachrichten besonders empfängliche Yellow Press räumte ihre Titelseiten für die neueste Drohung des Premierministers frei: Sollte es zu keinem Handelsvertrag mit Brüssel kommen, will Johnson bewaffnete Marineschiffe patrouillieren lassen, um Fischer aus der EU davon abzuhalten, in britischen Gewässern auf Fang zu gehen. Nun, da weiter verhandelt wird, darf sich die EU noch auf so manche Drohung aus London gefasst machen. Die Schlagzeilen mit den Schiffen der Royal Navy stehen dabei sinnbildlich für Johnsons Taktik und Selbstverständnis.

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