Aktuelles Lexikon:Beat

Das Wort, aus dem sich die "Beatles" formten. Von denen es nun ein neues Lied gibt.

Von Reinhard J. Brembeck

Dass die Beatles eine Kultband sind, weiß jeder. Auch dass dieses Kunstwort von beetle und damit aus der Insektologie stammt und die stets geflügelten sechsfüßigen Käfer (Coleoptera) bezeichnet. Genauso dass in "Beatles" der Beat steckt, auf Deutsch: Taktschlag. Damit kommt die Musikologie ins Spiel. Viele Musikkulturen der Welt, Pop wie Klassik, basieren auf regelmäßigen Beats, Taktschlägen. Zu größeren Einheiten zusammengefasst, ergeben sich regelmäßig wiederholte Takte mit einem typischen Betonungsschema. Vier Beats hintereinander formen einen Viervierteltakt, in dem traditionell der erste Schlag stark, der dritte dezent und die beiden anderen nicht betont werden. Solch ein grundsolid langweiliger Viervierteltakt ist eingängig, animiert zum Mittanzen und ist die Basis, über der sich Melodie, Harmonik und Rhythmik legen und ihm Leben einhauchen. Die gitarrendominierte Beatmusik mit ihrem Viervierteltakt hat ausgehend von England in den 1960er-Jahren einen Siegeszug angetreten, allen voran in Gestalt der Beatles. Nach diesem Musikologen-Intro wird jetzt selbst der Laie mühelos im gerade veröffentlichten neuen und letzten Beatles-Lied "Now And Then" den Vierviertelbeat glücklich wahrnehmen und genießen können.

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