Das ZDF will an Werktagen von kommendem Jahr an vormittags durchgängig um neun und zwölf Uhr heute-Nachrichten senden. Bisher sind diese Sendungen nur in jenen Wochen im Programm, in denen man in Mainz das gemeinsame Morgenmagazin von ARD und ZDF produziert. Wenn die ARD die Morgenstrecke herstellt, kam bisher auch im ZDF die Tagesschau. Die neuen Sendungen sollen ohne Mehrkosten realisierbar sein, wie Chefredakteur Peter Frey, 54, sagte.
Das heißt, dass man in Mainz künftig nicht mehr auf Kooperation, sondern lieber auf die eigene Marke setzen möchte. Die Frage ist nun, ob die ARD dabei bleibt, in den Wochen des ZDF- Morgenmagazins die heute-Nachrichten zu senden. Der ARD-Programmdirektor Volker Herres sagte am Mittwoch, man bedauere die "Entscheidung des ZDF, aus dem gemeinsamen Nachrichtengerüst am Vormittag auszusteigen, außerordentlich".
Die seit 30 Jahren praktizierte Form der Arbeitsteilung habe sich aus Sicht der ARD mehr als bewährt. "Wie die ARD auf diese Kündigung durch das ZDF" reagieren will, so Herres, würden die Intendanten nun bei ihrer Sitzung Ende November beraten.