Spielfilmtipps zum Wochenende:Es gibt Tränen

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Margot Robbie als Tonya Harding in "I, Tonya". (Foto: dpa)

"Star Trek: Into Darkness", "Hustlers", "Die Hochzeit meines besten Freundes" und "I, Tonya": die Filmtipps zum Wochenende.

Von Kathleen Hildebrand

Star Trek: Into Darkness

Science-Fiction-Drama, Nacht auf Sonntag, 1.45 Uhr

Ende der Nullerjahre hat Regie-Wunderkind J. J. Abrams das "Star Trek"-Universum fürs Kino wiederbelebt. Mit viel Witz, Geschwindigkeit und einem besonderen, bunteren visuellen Stil. "Into Darkness" ist der zweite Film aus dieser Reihe. Kirk (Chris Pine), Spock und Konsorten legen sich darin mit dem genetisch überlegenen Khan an. Benedict Cumberbatch spielt ihn in einer seiner ersten richtig großen Hollywood-Rollen als skrupellosen Mann mit weichem Herzen: Er legt zwar einiges in Schutt und Asche, will aber doch nur seine ebenfalls genetisch modifizierte Mannschaft retten. Es gibt Tränen. Abrams' Action-Abenteuer ist ein sehr unterhaltsamer Spaß und bekommt die nötige Schwere durch einen Auftritt vom Ur-Spock-Schauspieler Leonard Nimoy - es ist das letzte Mal, dass er vor seinem Tod auf der Leinwand zu sehen war.

Hustlers

Gangsterfilm, RTL2, Sonntag, 20.15 Uhr

Die Vorstellung, Strippen könnte schmuddelig, irgendwie traurig sein oder das Gegenteil von Feminismus, erscheint absurd, wenn man Jennifer Lopez als selbstbewusste Ramona Vega sieht, die Königin des Poledance in einem New Yorker Club. Strippen ist glamourös bei ihr, es bedeutet Kontrolle über die Männer, es erscheint als der Gipfel weiblicher Macht. Vega nimmt eine Neue unter ihre Fittiche, es läuft gut, sie verdienen Geld. Dann kommt die Finanzkrise und die wohlhabenden Club-Besucher bleiben weg. Also beschließen die Stripperinnen um Ramona, die übrig gebliebenen Wallstreet-Banker nun etwas zielstrebiger übers Ohr zu hauen. Das ist unterhaltsam, das Beste an "Hustlers" bleibt aber Jennifer Lopez, die ihre Gangster-Stripperin hochcharismatisch zwischen Mütterlichkeit und Härte changieren lässt.

Die Hochzeit meines besten Freundes

Romantische Komödie, 3Sat, Sonntag, 21.45 Uhr

Aus der goldenen Ära der romantischen Komödie ist dieser schöne Film aus dem Jahr 1997 eines der Kronjuwelen. Julia Roberts spielt eine New Yorker Restaurantkritikerin, die versucht, die Hochzeit ihres College-Freundes (Dermot Mulroney) zu verhindern, weil sie plötzlich Torschlusspanik bekommt: Er und sie hatten einander versprochen, sich zu heiraten, sollten sie bis zum Alter von 28 noch nicht unter der Haube sein. Cameron Diaz spielt die leider liebenswerte Braut und Rupert Everett den lustig-bissigen schwulen Freund, der im genau richtigen Moment auftaucht, um der Heldin zu helfen. Über das Genre wird gern gelacht, aber an diesem Film sieht man im Rückblick, dass es schon einiges braucht - tolle Darsteller und ein sehr gutes Drehbuch - damit man sich bei einem Wohlfühlfilm auch wirklich wohlfühlt.

I, Tonya

Sportdrama, RTL2, Sonntag, 22.45 Uhr

Ein Film übers Eiskunstlaufen, wie man es noch nie gesehen hat: rau, ein bisschen absurd und voller Wut. Er basiert auf dem wahren Fall der Tonya Harding und ihres Ehemanns, die der Konkurrentin Nancy Kerrigan die Kniescheibe zertrümmern ließen. Margot Robbie lässt für die Rolle ihre perfekte Hollywoodschönheit in Richtung "White Trash" kippen - Harding war zwar schon als Kleinkind ein Riesentalent, aber sie kam aus schlechterem Hause, als die Punktrichter goutieren konnten. Die Mutter arm, Kellnerin, Kettenraucherin. Allison Janney bekam für ihre Rolle als harte Eislaufmutter einen Oscar, Robbie war für die Hauptrolle nominiert. Wenn man sich null für diesen Sport interessiert: Der Film lohnt auch, weil er einen Teil der US-Gesellschaft zeigt, der sonst wenig Rampenlicht abbekommt.

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