Fernsehen in China:Palast des Volkes

Lesezeit: 4 min

Was im Yanxi-Palast und bei Kaiserin Xiaoxianchun (Qin Lan) vor sich geht, weiß das ganze Land; in China konsumiert man Serien auf dem Handy sogar im Restaurant oder bei der Arbeit. (Foto: iQiyi)

China ist verrückt nach Serien. Die erfolgreichste spielt am Kaiserhof des 18. Jahrhunderts - und wurde viele Milliarden Mal gestreamt. Doch mit der zunehmenden politischen Kontrolle wächst der Druck auf die Drehbuchautoren.

Von Lea Deuber

Die Geschichte des Yanxi-Palast s haben Sie noch nie gehört? Googeln Sie doch. Sie wären zumindest nicht der Erste. Die chinesische Serie war im vergangenen Jahr online die meist gesuchte TV-Show der Welt. Und das, obwohl Google in China gesperrt ist. Die 70-teilige Serie ist so etwas wie das chinesische Game of Thrones. Der Plot ist schnell erklärt: Mitte des 18. Jahrhunderts kommt die junge Chinesin Wei Yingluo an den Kaiserhof in Peking, um den mysteriösen Tod ihrer Schwester aufzuklären. Dort gewinnt die aufmüpfige Frau das Herz des Kaisers und seines Hofstaates. 300 Millionen Yuan, umgerechnet 40 Millionen Euro, betrugen die Produktionskosten für die Serie. 15 Milliarden Mal wurden Episoden allein auf chinesischen Internetplattformen abgerufen. 530 Millionen Menschen sahen die Serie im August an nur einem Tag. Zum Vergleich: Zur finalen Folge der 7. Staffel von Games of Thrones schalteten 16,5 Millionen Menschen ein.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusPunkteregime
:Schuld und Sühne

Was George Orwell in seinem Buch "1984" noch nicht zu Ende denken wollte, wird jetzt Realität: Wie China seine Bürger mit Social Media und Big Data überwacht, sie für Gehorsam belohnt und für Lügen bestraft.

Von Kai Strittmatter

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: