Uns ist, so oder so ähnlich geht der aktuelle Wetterbericht los, in alten Märchen Wunder viel gesagt, von lobenswerten Helden und großer Arbeit, weniger allerdings von Schnee oder gar von Eis. Die Alten wussten aber Bescheid, nannten das Winter und fröstelten ein bisschen metaphysisch. Wegen des Klimawandels erinnert sich kaum mehr einer daran. Nur beim ZDF ist man noch nicht ganz geschichtsvergessen und fröstelt schon prophylaktisch: Es könnte ja sein, dass da noch was kommt, Schnee zum Beispiel und Eis und der Winter.
Dieser ungebärdige Gesell hört praktischerweise auch auf den Namen "Chaos" oder "Katastrophe" und ist in den Nachrichten jederzeit einsatzbereit, vor allem, wenn einem die Pandemie zu den Augen und Ohren rauskommt. Was für ein Glück also, wenn ein Auto in den Graben gerutscht oder ein ganzer Milchlaster hängen geblieben ist! Sensation! Aufmacher! Bei aller Liebe zur Katastrophe ist das aber noch nicht richtig katastrophal, da muss mehr her.
Die Heute-Redaktion schickte also am Samstagabend gleich zwei lobenswerte Helden hinaus ins winterliche Treiben, allein, da trieb nichts, Arbeit fanden sie weder große noch kleine. Die beiden Außenreporter standen wohlbemützt dort herum, wo "mutmaßlich" demnächst wahrscheinlich - wie heißt das gleich wieder? - Schnee fallen würde. Die Armen hatten sich aufgebaut vor apokalyptischen Reitern, die verdächtig nach Räumfahrzeugen aussahen, und raunten von der Ruhe vor dem Sturm. Wenn der erst käme, da könnten wir sie Wunder hören sagen. Mit dem ZDF friert man einfach besser.