Es sind die liebenswerten Hinweise, die immer wieder vorkommen oder ständig wiederholt werden. How I Met Your Mother ist voller kleiner Nebenhandlungen, es geht um angenommene Herausforderungen, High Fives, Getränke, Anzüge, Doppelgänger, die Worte "Awesome", "Legendary" und "Wait for it" und um rote Cowboystiefel. Kurz vor dem Ende der Serie haben die Schauspieler und Produzenten der Serie auf dem Paleyfest in Los Angeles, wo Film- und Fernsehschaffende mit ihrem Publikum in Kontakt treten, ihre liebsten "Running Gags" der Serie identifiziert.
Die Intervention
"Ich liebe diese Idee, dass sich Freunde derart Mühe geben, um einen Kumpel davon zu überzeugen, dass er sich ändern muss", sagt Ted-Darsteller Josh Radnor: "Sie erstellen nur deshalb aufwändige Plakate oder proben Reden, nur weil jemand zu viele Plakate erstellt." Die Interventionen begannen in der Serie, als die Hauptdarsteller mit einigen Bekannten ihren Freund Stuart davon überzeugen wollte, dem Alkohol zu entsagen. Dazu überraschten sie ihn in dessen Wohnung und jeder erklärte, wie und warum der Alkohol Stuart negativ verändert hatte. "Im Laufe der Zeit wurden die Interventionen immer verrückter - es gab sogar eine wegen meiner überkorrekten Aussprache oder wegen Lilys (gespielt von Alyson Hannigan, Anm. d. Red.) britischem Akzent - am Ende gab es eine Intervention gegen Interventionen", sagt Radnor. Insgesamt sind im Laufe der Serie 14 Eingriffe der Freunde zu sehen - und nicht wenige Fans haben die Tradition übernommen.
Slapsgiving
Es war Erfinder Craig Thomas ein Anliegen, die Sache mit den Ohrfeigen anzusprechen: "Nein, wir haben den letzten Slap nicht vergessen. Wir werden das Thema definitiv in einer der letzten beiden Folgen der Serie auflösen." Slapsgiving ist einer der Running Gags, der in der zweiten Staffel begann und über die Jahre immer wieder aufgegriffen wurde. Die Regeln: Wer eine Wette gewinnt, darf dem anderen ein Ohrfeige verpassen, bei Betrug oder falsch verteilten Schlägen erhöht sich die Anzahl. Bei der ersten Wette zwischen Barney und Marshall ging es darum, ob Robin in ihrer Vergangenheit Pornos gedreht hat (hat sie nicht). Barney verliert die Wette und so darf Marshall seinen Kumpel insgesamt acht Mal ohrfeigen - sieben davon hat er bereits verteilt, offenbar hebt er sich die heftigste für das Serienfinale auf.
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Der beste Freund
Es gibt zwei Dinge, die für Barney Stinson besonders wichtig sind: Eine Frau muss auf der Irre-Heiß-Skala überzeugen - das bedeutet, dass ihre Attraktivität höher sein muss als der Grad ihrer Verrücktheit. Und: Er ist der beste Freund von Ted Mosby. Er - und nur er. Barney führt seit der ersten Folge ( "Ted, sag', dass ich Dein bester Freund bin!") einen Konkurrenzkampf mit Marshall, der vor allem deshalb lustig ist, weil Marshall nicht wirklich daran teilnimmt und Ted lange Zeit betont, dass Barney nicht sein bester Freund ist. Barney-Darsteller Neill Patrick Harris betont daher auf dem Paleyfest nochmal etwas ironisch: "Es war wunderbar, neun Jahre lang den besten Freund von Ted zu spielen. Ja, richtig: Ich bin der beste Freund von Ted!"
Der "Bro Code" und das "Playbook"
Freilich liebt Neil Patrick Harris diese beiden Running Gags: zum einen deshalb, weil er sich deshalb immer wieder verkleiden darf. Und nicht zuletzt wurde die von ihm verkörperte Figur, Frauenheld Barney Stinson, deshalb so beliebt, weil sie andauernd Wortspiele mit dem Wort "Bro" erfindet. Die Idee zum "Bro Code" ist laut der Produzenten entstanden, weil es unter Männern ungeschriebene Gesetze gebe wie etwa "Bro before ho", was sich mit "Bruder vor Luder" übersetzen lässt. "Wir haben uns gefragt: Warum sind diese Regeln ungeschrieben", sagt Erfinder Carter Bays. Der "Bro Code" und das "Playbook" (dort sind sämtliche Taktiken von Barney Stinson zusammengetragen, mit denen er Frauen erobert) kamen als Bücher heraus - und wurden in zahlreichen Ländern (auch in Deutschland) zu Bestsellern.
Robin Sparkles
Robin-Darstellerin Cobie Smulders muss nicht lange überlegen, als sie nach ihrem prägenden Moment in der Serie gefragt wird. "Let's go to the mall", sagt sie - und auch bei der Frage nach ihrer Lieblingsfigur sagt sie schnell: "Robin Sparkles." Robin war in ihrer Kindheit ein Teeniestar in Kanada und landete unter dem Pseudonym Robin Sparkles Hits wie "Let's go to the mall", "Sandcastles in the Sand" und "The Beaver Song"; letzterer gesungen mit ihrer Partnerin Jessica Glitter (verkörpert durch Nicole Scherzinger von den "Pussycat Dolls"). "Das Faszinierende für mich war, dass ich jemanden spielen musste, der jemanden spielt - und ich kann immer noch nicht glauben, dass den Menschen die Lieder zu gefallen scheinen, obwohl ich schrecklich singe."
Die Zahl "83"
Wann immer Barney Stinson die Argumente für einen seiner Standpunkte ausgehen, benutzt er irgendeine erfundene Statistik mit der Zahl "83", um seiner Aussage Gewicht zu verleihen. Er erklärt etwa, dass seine Online-Dating-Erfolgsrate bei 83 Prozent liegt, dass er erst im Alter von 83 Jahren als alter Mann gelten würde und dass 83 Prozent aller Menschen, die länger als sechs Monate verheiratet sind, ihren Partner betrügen würden. "Das Verrückte ist, dass manche Menschen diese Zahlen tatsächlich glauben", sagt Smulders. In insgesamt 18 Episoden spielt die Zahl 83 eine Rolle, sie kommt aber auch in den Büchern "The Bro Code" (Regel 83 ist darin die Platinum Rule) und im "Playbook" vor.
"Thank you, Linus!"
Ach, wie herrlich muss es sein, wenn es jemanden gibt, der einem auf einer Party oder in einer Diskothek ein gefülltes Glas in die Hand drückt, sobald das alte leer ist. In der letzten Staffel bezahlt Lilly den Barkeeper Linus am Wochenende der Hochzeit von Barney und Robin genau dafür. Es beginnt zunächst harmlos, Linus serviert stets frische Getränke. Im Laufe der Staffel wird es indes immer verrückter, weil Linus nicht nur an der Bar auftaucht, sondern Lilly auf Schritt und Tritt mit einem neuen Getränk zu verfolgen scheint - und ganz am Ende gibt es noch eine wunderbare Überraschung. "Definitiv mein Lieblings-Running-Gag", sagt Lilly-Darstellerin Allison Hannigan: "Ich bin ständig versucht, diesen Dienst in mein wirkliches Leben zu integrieren - bislang erfolglos."
Spin-offs bekannter TV-Serien:Fortsetzung folgt
Die Sitcom "How I Met Your Mother" hätte mit "How I Met Your Dad" beinahe ein Spin-off bekommen - wäre die Pilotfolge bei den CBS-Verantwortlichen nicht durchgefallen. Dabei gäbe es so viele andere hervorragende Serien, die einen Ableger verdient hätten. Eine Wunschliste.
Die Gedanken-Unterhaltung
Es gibt Momente in How I Met Your Mother, in denen sich die Charaktere telepathisch unterhalten - wenn sie um eine Frau streiten, einem Freund helfen oder eine peinliche Situation umgehen wollen (ein Beispiel zwischen Ted und Barney finden Sie hier). "Wir fanden die Idee klasse, dass Freunde sich derart gut verstehen, dass sie sich ansehen und zu wissen glauben, was der andere gerade denkt", sagt Erfinder Carter Bays. Der Witz freilich besteht darin, dass sich die Protagonistin missverstehen - und darin, dass im Laufe der Serie (insgesamt gibt es elf dieser Konversationen) beinahe jeder mit jedem telepathisch kommuniziert: "Am Ende spricht Ted mit Blauman - obwohl sich die beiden kaum kennen", sagt Bays.
Salutieren
Ein Spiel, das die Protagonisten Robin und Ted entwickelt haben, geht so: Die Bezeichnungen für militärische Ränge können im amerikanischen Sprachgebrauch auch andere Dinge bezeichnen. Wann immer einer der Begriffe verwendet wird, salutieren Robin und Ted und tun so, als wäre das Wort nach dem militärischen Begriff der Name eines Soldaten. So ensteht etwa "General Idea", "Private Joke" oder auch "Major Cleanup". Auf dem Paleyfest sagt Smulders: "That was a major joke." Radnor salutiert und ruft: "Major Joke".
One-Shot-Moments
Es gibt eine Folge, in der Ted seine Bekannte Stella zu einem besonderen Date ausführt. Er lädt sie zum Essen ein, geht mit ihr ins Kino, überreicht ihr Blumen, besorgt Nachtisch und bringt sie zurück zur Arbeit - und das alles innerhalb von zwei Minuten. Das Komplizierte für die Produzenten der Serie: Die komplette Szene wird ohne Schnitt gedreht, es muss perfekt choreographiert sein. "Ich liebe diese One-Shot-Moments, weil so viel Arbeit hinein gesteckt werden muss - und man am Ende erleichtert ist, wenn es funktioniert", sagt Erfinder Carter Bays: "Wir haben das immer wieder gemacht - und ich wollte es zum Serienende unbedingt noch einmal versuchen." Aus diesem Grund gibt es in einer der letzten Episoden noch einmal eine lange Sequenz ohne Schnitt, in der einige offene Fragen der Serie auf hinreißende Weise beantwortet werden.