Boulevardpresse:Die Herzogin hat gewonnen

Freut sich: Meghan Markle hat einen Rechtsstreit gegen die Boulevard-Zeitung "Mail on Sunday" gewonnen. (Foto: ANGELA WEISS/AFP)

Die britische "Mail on Sunday" räumt die Niederlage im Rechtsstreit mit Herzogin Meghan ein. Das Blatt hatte Teile eines Briefs von ihr veröffentlicht - mit dem sie sich gegen die Klatschpresse wehren wollte.

Von Philipp Bovermann

Über der Onlineversion der kurzen Meldung, die am Sonntag auf der Titelseite der britischen Boulevardzeitung Mail on Sunday erschien, steht als Überschrift lediglich "Die Herzogin von Sussex". Inhalt: Der Verlag Associated Newspapers Limited (ANL), der die Zeitung herausgibt, erklärt, dass eine finanzielle Entschädigung mit Meghan Markle vereinbart worden sei. Die gerichtlich angeordnete Veröffentlichung ist ein verblüffend schlichter Schlussakkord eines Streits, den Meghan, die Frau von Prinz Harry, in zwei gerichtliche Instanzen gegen den Verlag geführt hat und den der bekanntlich beide verloren hat.

Das wusste man seit Anfang des Monats, als ein Berufungsgericht in in London zugunsten von Meghan Markle entschieden hatte. Die Veröffentlichung von fünf Artikeln, die Stellen eines "persönlichen und privaten" Briefes wiedergaben, den sie im August 2018 an ihren Vater Thomas Markle geschrieben hatte, sei rechtswidrig gewesen. Daran, dass Markle wirklich nicht damit rechnete, dass der Brief veröffentlich würde, gab es zuletzt Zweifel. ANL hatte angekündigt, weiter vor das Oberste Gericht ziehen zu wollen. Nun beendet die am Sonntag veröffentlichte Meldung den Streit verblüffend lakonisch.

Für die in England mit harten Bandagen kämpfende Boulevardpresse ist das ein überraschendes Eingeständnis einer Niederlage. Begierig hatten die Reporter immer wieder Klatschgeschichten zu Meghans Vater Thomas Markle veröffentlicht, zu dem sie den Kontakt nach der Hochzeit mit Prinz Harry abgebrochen haben soll. Meghan Markle hat ihren Rechtstreit selbst zu einem "Präzedenzfall" im Kampf gegen die britische Boulevardpresse verklärt. Der Präzedenzfall hat nun sein Ende gefunden. Eine kleine Meldung kann manchmal ein großer Sieg sein.

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