Podcast-Tipps im Dezember:Die besten Weihnachtskrimis zum Anhören

Lesezeit: 2 min

(Foto: Luis Murschetz (Illustration))

Ein Klassiker-Adventskalender, Mord in der Schaufenster-Krippe, verschwundene Plätzchen und Privatfernseh-Humor: vier Empfehlungen.

Von SZ-Autorinnen und -Autoren

Kalter Winter, heiße Spuren

open.spotify.com

An einem kalten, dunklen Tag in der warmen Stube liegen und Sherlock Holmes in den Londoner Morgennebel folgen - was gäbe es Schöneres? Wer so denkt, dürfte sich an Stefan Krombachs Krimi-Adventskalender mit winterlichen Klassikern von Arthur Conan Doyle, Robert Louis Stevenson und Edgar Wallace freuen. Insgesamt fünf Geschichten verteilen sich in vier bis sechs Folgen auf die 24 Tage, sind dabei aber flexibel abrufbar. Die ersten zwei Minuten aus Vorspann und Werbung darf man überspringen, dafür entschädigen die folgenden zehn. Wenn der SWR-Moderator seine Hörer in den bildhaften Kosmos von Der Mord in Abbey Grange führt, erwacht Doyles ungleiches Detektiv-Paar zum Leben: Watson setzt den nahbaren Erzählton, während Holmes mit vor lauter Arroganz und Geistesblitzen kieksender Stimme zwischen laufenden Ermittlungen und Kurzreferat der Weltformel auch mal menschliche Seiten offenbart. Niklas Elsenbruch

Advent, Advent

srf.ch

Im Spielzeuggeschäft Huber ist eine Weihnachtskrippe ausgestellt: Josef, Maria, Jesus und die Heiligen Drei Könige. Eines Tages liegt neben den Schaufensterpuppen auch eine Leiche. Das Angebot, einen eigenen Weihnachtsbaum zu fällen, nutzen viele Familien sehr gerne. Doch im Wald wird im Schnee zwischen den Baumstämmen ebenfalls bald eine Leiche gefunden. Beides sind Fälle für zwei Ermittler mit Kultpotenzial: Nico und Kevin! Weihnachtszeit, schönste Zeit. Aber auch die Zeit für Mordfälle. Der schräge Krimi-Podcast vom schweizerischen Radio SRF ist ein Adventskalender des Todes. Nico hasst, sein Kollege Kevin liebt Weihnachten. Gemeinsam müssen sie in den Wochen vor Heiligabend zum zweiten Mal unterschiedliche Mordfälle lösen. In den vier Folgen der zweiten Staffel nehmen sie die Hörerinnen und Hörer dabei wieder in eine mordsmäßige Adventszeit mit. Als der Nikolausabend in Gefahr ist, greift das ungewöhnliche Ermittlerduo ein, um herauszufinden, wer den Esel getötet hat. Spannung und vor allem Spaß sind auch durch die Schweizer Mundart garantiert. Sophie Schroeder

Kommissar Kex

kommissarkex.at

Einen Kommissar mit dem Spezialgebiet Keks-Kriminalität gibt es nicht bei der Wiener Polizei. Nur zu gerne springt der fast 13-jährige Maximilian Kex ein - er hat an Heiligabend Geburtstag, muss in der Adventszeit aber noch das Fest retten, das für ihn ein ganz spezielles ist. Denn in der gesamten Stadt verschwinden Weihnachtsplätzchen aus Bäckerei-Filialen. Erst die Kokosbusserl, dann die Zimtsterne und schließlich auch noch die Vanillekipferl -Kex' Lieblingskekse. Anfangs sind 135 Kilo Plätzchen verschwunden, am Ende mehr als 700 Kilo. Keine Chance, das alles nachzubacken. Kex ermittelt, kombiniert und legt sich schließlich in der vierten, finalen Folge dieses kleinen Krimis auf die Lauer. Und erst dann erfährt man, ob es sich bei den Tätern um Liebhaber oder Verächter der Weihnachtsbäckerei handelt. In jedem Fall sind es, da ist sich Maximilian Kex schnell sicher, Fanatiker. Stefan Fischer

Hörspiel "B. Traven"
:Tarnen und täuschen

Der Schriftsteller B. Traven hat aus seiner Identität ein Rätsel gemacht. Das soll auch in Frédéric Sonntags Hörspiel über ihn so bleiben. Denn umso mehr Raum bleibt der Fantasie.

Von Stefan Fischer

Tod unter Lametta

swr.de

Ein Kommissar ist Alfons Friedrichsberg eigentlich nicht, dennoch stößt der Hobbydetektiv pro Hörspielstunde auf etwa zehn bis zwanzig Leichen. In Staffel eins und auch zwei der Kriminalgroteske von Kai Magnus Sting, Autor und Kabarettist, fallen die Figuren wie die Fliegen um. Davon lässt sich Friedrichsberg, der Typ ist ohnehin nicht unnötig verkopft, aber nicht beirren. Zwischen Christbaumkugeln, Feingebäck und Tannenzweigen folgt der Hobbydetektiv seinem Bauchgefühl und manövriert sich pointenreich mal in Cluedo-Situationen, um dann wieder einen sehr behäbigen James Bond zu geben. Zu hören sind unter anderem Bastian Pastewka, Annette Frier und Jochen Malmsheimer. Tolerieren können muss man bei diesem mörderischen Weihnachtsspaß nur Fantasiedialekte, großbusige Pflegekräfte und Männer in Frauenkleidern als Pointe. Der Privatfernseh-Humor der Neunziger- und Nullerjahre zieht sich durch Stings Hörspiele wie Lametta. Aurelie von Blazekovic

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