Letzter "Musikantenstadl" mit Andy Borg:Ein letztes Mal der ganz große Schlagerpathos für Andy Borg

So wie seinerzeit Thomas Gottschalk die Arena in Mallorca dirigierte, so dirigiert Borg an diesem Abend das Amphitheater von Pula. Draußen warteten noch 400 Fans, die keine Karte mehr bekommen hätten, erzählt er stolz. Dabei steht er inmitten der Zuschauerränge, "da, wo ich hingehör'". Nur einmal wird seine Anweisung falsch verstanden. Borg sagt den Titel "Ganz oder gar nicht" der jungen Thierseer an und hält einer Zuschauerin das Mikrofon hin: "Also wenn's uns fragen - dann?" Die Frau antwortet: "Gar nicht."

Damit es musikalisch nicht zu solchen Misstönen kommt, wird Borg ein bisschen mitgeredet haben bei der Songauswahl seiner Gäste. "Ich halt' dich im Herz, Tag für Tag", singen Fantasy. Umberto Tozzi schmachtet "Ti Amo" ins Mikrofon. Und Johnny Logan gibt seinen größten Hit zum Besten: "I know tonight could be all I'll have with you / from now on you'll be with someone else instead of me / so tonight let's build this memory / and for the last time / hold me now ...".

Ein letztes Mal der ganz große Schlagerpathos für Andy Borg - die anderen, sie heißen in seinem Fall Alexander Mazza und Francince Jordi und sollen demnächst den überholten Stadl moderieren. Aber das ist Zukunftsmusik. Dieser Abend gehört ihm, den sie alle lieben, Fans wie Kollegen. Letzteren dankt Borg besonders für ihre Unterstützung in den vergangenen Wochen: "Das werd' ich euch nie vergessen." Gabalier spielt noch einmal auf, live, was durchaus nicht selbstverständlich ist in dieser Livesendung: "I sing a Liad für Di" - er singt es natürlich "für unser'n Andy".

Ende, Anfang, Ironie

Und dann ist er da, der Moment, vor dem Andy Borg in den letzten Wochen "Respekt hatte". Er spricht von Stolz, Moderator dieser "legendären Gesangsshow" gewesen zu sein, sagt in Richtung des Publikums: "Sans net traurig, meinetwegen", macht ein bisschen Eigenwerbung, bei welchen Veranstaltungen er ganz bald schon wieder zu sehen sein wird. Der Schlusssatz ist wiederum eine Ankündigung: "Am Ende soll das Lied stehen, das für mich der Anfang war", sagt Borg. Es erklingt "Adios Amor", das Lied, mit dem er 1982 bekannt wurde.

"So muss das Leben wohl sein, es holt alle Verlierer mal ein", singt Andy Borg. Und muss selbst ein bisschen lachen.

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