„Klare Sprache“ im Test:TV-Ton optimieren: Wenn der Dialog in Geräuschen versinkt

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Die Tonspur „Klare Sprache“ soll dafür sorgen, dass man Dialoge im TV besser versteht. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Was im Fernsehen gesprochen wird, ist manchmal nur schwer zu verstehen - gerade bei Filmen. Die Öffentlich-Rechtlichen bieten deshalb eine Tonspur, die Sprache priorisiert. Funktioniert das?

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Berlin (dpa/tmn) - Spielfilme, TV-Serien oder Dokus leben nicht vom Bild allein: Auch Geräusche, Effekte und Musik kommen als dramaturgische Stilmittel zum Einsatz. Das kann zu Lasten der Verständlichkeit von Sprache und Dialogen gehen.

Seit rund anderthalb Jahren bauen ARD und ZDF deshalb ihr Angebot für die Tonspur „Klare Sprache“ aus. Wer sie in den Audio-Einstellungen von TV und Receiver oder beim Mediatheken-Streaming aktiviert, hört eine Fassung, bei der der Sendeton auf die Präsenz des gesprochenen Wortes hin optimiert wird - und zwar in Echtzeit, von Künstlicher Intelligenz.

Wie schlägt sich die Tonspur in der Praxis?

Klingt gut. Ob es in der Praxis aber auch funktioniert, hat die Stiftung Warentest geprüft - mit positivem Ergebnis. Der Unterschied sei klar zu hören, Sprache sei tatsächlich besser zu verstehen, ohne dabei unnatürlich oder übertrieben zu wirken.

Musik, Hintergrund- und Nebengeräusche seien weiterhin hörbar, nur eben viel leiser. „Davon profitieren nicht nur Zuschauer mit eingeschränktem Hörvermögen, sondern alle, denen die Nebengeräusche zu laut sind“, lautet das Fazit.

Leider ist die Tonspur nicht leicht zu finden

Einziger Wermutstropfen für die Warentesterinnen und Warentester: Die Einstellung im TV-Menü sei abhängig vom jeweiligen Fernseher oder Receiver - und nicht leicht zu finden. Auch die Tonspur selbst sei je nach Hersteller anders benannt und hieße nur äußerst selten „Klare Sprache“. Hilfe und praktische Anleitungen fänden sich aber auf der Seite „ard-digital.de/klaresprache-geraete“.

„Klare Sprache“ wird nicht nur bei ARD und ZDF, sondern auch in den dritten Programmen der ARD (etwa MDR, WDR, BR, NDR oder RBB) sowie bei ZDFinfo, ZDFneo und 3sat angeboten, sofern es sich um die HD-Version des jeweiligen Senders handelt.

Einschränkungen bei dritten Programmen über Antenne

Ob das Programm über Kabel oder Satellit ins Haus kommt, spielt dabei keine Rolle. Über regionale Einschränkungen, die es bei dritten Programmen geben kann, die über Antenne (DVB-T2) empfangen werden, informiert die ARD im Netz.

© dpa-infocom, dpa:231222-99-386655/2

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