Die Dame erzählte tränenreich von einem Überfall am Bahnhof Euskirchen in Nordrhein-Westfalen. Eine Gruppe Ukrainer habe einen russischen Jugendlichen zusammengeschlagen. Der sei gestorben. Habe sie erfahren. Nichts davon stimmte. Der Falschnachrichten-Angriff am vergangenen Sonntag wurde in diesem Fall aber nicht wie sonst vom Bundesnachrichtendienst oder vom Verfassungsschutz abgewehrt, auch nicht von den unzähligen Organisationen und Gruppen, die von staatlichen Stellen oder Digitalkonzernen finanziert werden. Es war die Polizei in Euskirchen, die bekannt gab, dass das Video eine Falschnachricht sei. Die Frau entschuldigte sich später sogar für das Video, doch da war es schon im Umlauf.
Desinformation:Angriff auf die Psyche
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Falschnachrichten sind Teil einer Strategie der russischen Geheimdienste und des Militärs - auch in diesem Krieg. Über Angriffe, die die Gesellschaft des Feindes verunsichern, verwirren und spalten sollen.
Von Andrian Kreye
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