"Theoretisch gibt es für einen Journalisten kein Ende seines Schaffens." Das sagte Dieter Schröder in einem Interview vor fünf Jahren, als er gerade 85 geworden war. Seit 1952 arbeitete Schröder für die Süddeutsche Zeitung, er tat dies mit einer kleinen Unterbrechung von zwei Jahren bis 1995. Zwischen 1976 und seiner Pensionierung bei der SZ war Schröder zuerst als Außenpolitikchef Mitglied der Chefredaktion und dann von 1985 an alleiniger Chefredakteur. Weil für ihn 65 aber nicht mehr als eine Altersangabe war, fungierte der 1931 geborene Sohn eines Handwerkers aus dem Berliner Wedding noch mal fünf Jahre lang als Herausgeber der Berliner Zeitung. Die wollte um die Jahrtausendwende noch etwas werden, was die SZ schon lange war, nämlich ein Blatt von überregionaler Bedeutung. Es gelang ihr nicht, was nicht Schröders Schuld war.
Nachruf:Der Leitartikler
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Dieter Schröder, langjähriger Chefredakteur der "Süddeutschen Zeitung", ist gestorben. Er hat erheblich dazu beigetragen, dass aus der SZ die Zeitung wurde, die sie bis heute ist.
Von Kurt Kister, München
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