Es geschah im Spätsommer 1994, gegen ein Uhr morgens und fernab aller Kameras, dass Boris Becker schrumpfte: Die Schultern eingefallen, den Kopf gesenkt, die Schritte schleppend, verließ der 26-jährige Deutsche die fast menschenleere Anlage der US Open. Er hatte soeben, nach fünf quälenden Sätzen, gegen den unscheinbaren Amerikaner Richey Reneberg verloren. In der ersten Runde. Hätte damals jemand ein Maßband zur Hand gehabt, so könnte man meinen, wäre Becker - sonst eine imposante Erscheinung - nicht mit jenen 1,91 Metern gemessen worden, wie es in seinen Pässen steht. Die Enttäuschung machte ihn bestimmt zehn Zentimeter kleiner.
Apple TV-Doku über Boris Becker:Gemeiner als Tennis ist nur das Leben
Lesezeit: 6 min
Die Doku "Boom! Boom!": Oscar-Preisträger Alex Gibney nähert sich Boris Becker - und lebt unterhaltsam sein eigenes sportliches Faible aus.
Von Milan Pavlovic
Exklusiv Anklageverlesung:Im Gerichtssaal mit Trump
Nur etwas mehr als 60 Beobachter waren im Saal des New Yorker Strafgerichts im 15. Stock. Unsere Autorin war eine von ihnen.
Lesen Sie mehr zum Thema