Tourismus:Ein Rheindampfer im Land der Pagoden: Flusskreuzfahrt in Birma

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Rangun (dpa/tmn) - Wie eine Lebensader zieht sich der Irawadi-Strom von Norden nach Süden durch Birma. Eine Fahrt mit dem Schiff ist die ideale Weise, das vom Tourismus noch kaum entdeckte Land zu bereisen.

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Rangun (dpa/tmn) - Wie eine Lebensader zieht sich der Irawadi-Strom von Norden nach Süden durch Birma. Eine Fahrt mit dem Schiff ist die ideale Weise, das vom Tourismus noch kaum entdeckte Land zu bereisen.

Ein ehemaliger Rheindampfer geleitet die Besucher durch ein exotisches Reich: Wie auf einer Kinoleinwand zieht die weite Landschaft vorbei. Bambushütten auf Stelzen mit weidendem Vieh, winzige Dörfer ohne Stromanschluss. Und immer wieder Pagoden mit goldenen Dächern. „Wenn Du irgendwo stehst und keine Pagode sieht“, sagt man hier, „dann bist Du nicht in Birma.“

Die ganze Atmosphäre versetzt die Gäste auf dem Schiff in eine meditative Stimmung. Einige sitzen einfach nur da und betrachten stumm, in sich versunken und völlig fasziniert, das idyllische Geschehen.

Die schneeweiße „Road to Mandalay“ gleitet über den Fluss Irawadi. Das Schiff wurde 1964 als Rheindampfer gebaut. Seit 1996 fährt es über den mit 2170 Kilometern längsten Fluss Birmas (Myanmars).

Beim Landgang im Dorf Moe Dar ertönt laute Musik. Prunkvoll gekleidet und geschminkt werden kleine Jungen auf geschmückten Ponys, als wären sie Prinzen, durch den Schlamm der Dorfgasse geführt. Es ist die feierliche Zeremonie ihrer Klosteraufnahme. Im dunklen Innenraum des Klosters rasiert ein alter Mönch den Kindern das Kopfhaar ab - das Symbol, dass sie nun als Novizen für einige Wochen Buddha folgen werden. Die Eltern sind stolz und die Gäste berührt, dieser intimen Szene beiwohnen zu dürfen. Und abends zurück auf dem Schiff trägt der Wind in der Dämmerung das Gebet der Mönche an Deck. Der tiefe buddhistische Glaube - der besondere Schatz Birmas.

Je weiter die „Road to Mandalay“ flussaufwärts nach Norden gelangt, desto einsamer und ursprünglicher wird die grüne Landschaft. Bei Regen, tiefen Wolken und Nebel durchfährt sie eine Schlucht im Dschungel - eine mystische Atmosphäre. Nirgendwo sind moderne Betonbauten zu sehen. Eine nagelneue Brücke ist eine Ausnahme, ein Vorbote der Veränderung, der Moderne.

Am Ende der Flusskreuzfahrt legt die „Road to Mandalay“ direkt im weltberühmten Bagan an. Die majestätische Pagodenlandschaft ist angefüllt mit rund 3000 Tempeln und Klöstern. Eine Pferdekutsche schaukelt die Gäste zu den Backsteinbauten, die überwiegend aus dem 11. bis 13. Jahrhundert stammen. Es ist wie eine unbeschreibliche Fata Morgana architektonischer Meisterleistung, deren gewaltiger Anblick betäubt.

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