Tourismus:Blaue Fäden und ein Diamant: «Mein Schiff 3» sticht in See

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Hamburg (dpa/tmn) - Das neue Kreuzfahrtschiff von Tui Cruises hat in Hamburg festgemacht. Mit 15 Decks wirkt es an der Elbe wie ein Hochhaus. Es will nicht nur mit schickem Interieur punkten, sondern auch mit neuer Umwelttechnik. Was erwartet Passagiere?

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Hamburg (dpa/tmn) - Das neue Kreuzfahrtschiff von Tui Cruises hat in Hamburg festgemacht. Mit 15 Decks wirkt es an der Elbe wie ein Hochhaus. Es will nicht nur mit schickem Interieur punkten, sondern auch mit neuer Umwelttechnik. Was erwartet Passagiere?

Das Schiff:Während die „Mein Schiff 1“ und „Mein Schiff 2“ Umbauten von Schiffen der Reederei Celebrity Cruises waren, ist die „Mein Schiff 3“ der erste Eigenbau von Tui Cruises. 1253 Kabinen bietet das Schiff, bei Zweier-Belegung finden 2506 Passagiere Platz. Gebaut wurde das Schiff von der STX-Werft in Finnland.

Das Konzept: Tui Cruises wirbt mit dem Slogan „Wohlfühlschiff“, die Passagiere sollen sich wie zu Hause fühlen. Zweiter Bestandteil bleibt das Premium-Alles-inklusive-Konzept: Speisen und Getränke in den meisten Restaurants und Bars sowie Sauna und Sportangebote sind im Reisepreis eingeschlossen. Im Vergleich zu den beiden Vorgängerschiffen finden Urlauber neben Altbekanntem auch viel Neues. „Diesen Mix haben wir ganz bewusst gewählt“, sagt Projektleiter Peter Heidacker. Das Schiff fasst rund 500 Passagiere mehr als seine Vorgänger, das Verhältnis zwischen Passagier und Fläche bleibt aber gleich: Außer auf Luxusschiffen wie der „Europa“ und der „Europa 2“ von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten gibt es selten ähnlich viel Platz.

Das Design: Fünf Innenarchitekten haben mitgearbeitet. „Einzelne Bereiche sollten jeweils einen ganz eigenen Charakter bekommen“, sagt Heidacker. Dominierende Farbe ist Blau in allen Nuancen. „Ein blauer Faden zieht sich quasi durch das ganze Schiff“, sagt Heidacker. Das beginnt beim typischen blauen Schiffsrumpf, setzt sich fort bei den Teppichböden in den Kabinen oder den Wandfarben im öffentlichen Bereich.

Die Kabinen: Mehr als 80 Prozent haben einen Balkon. Ein Highlight sollen die Suiten „Himmel und Meer“ sein, die im unteren Stockwerk einen Wohn-und Schlafbereich bieten und im Obergeschoss eine Terrasse. Insgesamt gibt es zwölf Kategorien von der Innenkabine (17 Quadratmeter) bis zur Kapitän Suite (54 Quadratmeter).

Die Restaurants und Bars: Wer schon einmal mit der „Mein Schiff 1“ oder „Mein Schiff 2“ unterwegs war, wird einige der elf Restaurants wiedererkennen. Andere wurden verändert: Das Hauptrestaurant „Atlantik“ gliedert sich jetzt in drei Bereiche, unter anderem mit mediterranen Spezialitäten und Speisen aus den Küchen entlang der Seidenstraße. Das Atlantik-Klassik bietet die gewohnten Fünf-Gänge-Menüs. Standard bleiben der Service am Platz, keine festen Essenszeiten und freie Platzwahl. Wer sich lieber am Büfett bedient, ist im „Anckelmannsplatz“ richtig. In den sogenannten Diamanten am Heck - eine 167 Quadratmeter große Fensterfront in Form eines Kristalls - wurden drei Zuzahlungs-Restaurants integriert.

Die Bordunterhaltung: Freefalltower oder Hochseilgarten sucht man auf der „Mein Schiff 3“ vergebens. Langweilig wird es aber nicht: Das „Meerleben“ ist laut der Reederei das erste maritime Museum auf hoher See. Über einen interaktiven Globus können Besucher sich Fakten über die Meereswelt auf einen Bildschirm holen. In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Maritimen Museum Hamburg gibt es Exponate zur Schifffahrt und ein nachgebautes Walskelett. Nervenkitzel finden Passagiere auf den beiden Blauen Balkonen, deren Boden komplett aus Glas besteht - 37 Meter blickt man in die Tiefe. Am Abend locken das Theater und das Klanghaus - eine Weltpremiere. Zum ersten mal gibt es auf einem Kreuzfahrtschiff ein richtiges Konzerthaus, Technik soll die entsprechende Akkustik ermöglichen. Geplant sind Konzerte mit Sinfonieorchestern, aber auch Kleinkunst.

Sport und Entspannung: Erholung und Entspannung bietet das vergrößerte Spa, das im asiatischen Stil gehalten ist. Der 25-Meter-Pool ist eine Besonderheit: Bislang waren so große Wassermengen vor allem bei starkem Seegang ein Problem. Als Lösung wurde eine hochfahrbare Trennwand installiert. Erstmals bei Tui Cruises gibt es auch einen Innenpool.

Kinder und Jugendliche: Vergrößert wurden die Bereiche für Kinder und Jugendliche. In Ferienzeiten rechnet die Reederei mit bis zu 500 Kindern an Bord. Die Kleinsten haben ihren Platz im sogenannten Nest. Ältere finden eine Kletterwand, ein Piratenschiff, einen 3-Fragezeichen-Raum mit Geheimgang und ein kleines Kino.

Die Umwelt: Selbstbewusst spricht die Reederei vom saubersten Kreuzfahrtschiff, das je in Hamburg angelegt hat. Laut Tui-Cruises-Chef Richard J. Vogel verbraucht die „Mein Schiff 3“ rund 30 Prozent weniger Energie als Kreuzfahrtschiffe ähnlicher Größe. Die Schwefelemissionen sollen dank einer besonderen Anlage um 99 Prozent niedriger liegen, der Partikelausstoß um 60 Prozent.

Die Fahrtrouten: Die Jungfernfahrt führt die „Mein Schiff 3“ rund um Westeuropa ins Mittelmeer. Dort stehen Turns ab Malta ins westliche Mittelmeer und entlang der Adriaküste auf dem Programm. Den Winter verbringt das Schiff auf den Kanaren.

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