Anklam:Hochsaison an der Ostseeküste

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Urlauber genießen das Sommerwetter an der Ostsee. Bis auf Bayern und Baden-Württemberg sind alle Bundesländer in die Ferien gestartet. (Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa)

Mit dem Ferienbeginn in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist am Wochenende die nächste große Reisewelle an die Ostsee gerollt. Die drei Ost-Länder zählen...

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Schwerin/Rostock (dpa/mv) - Mit dem Ferienbeginn in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist am Wochenende die nächste große Reisewelle an die Ostsee gerollt. Die drei Ost-Länder zählen traditionell zu den wichtigsten Herkunftsgebieten für die Urlaubsregionen in Mecklenburg-Vorpommern. Auf den Straßen floss der Verkehr aber weitgehend ohne Störungen. Größere Staus oder besonders großes Verkehrsaufkommen wurden nicht verzeichnet, wie die Polizeipräsidien in Rostock und Neubrandenburg am Sonntag mitteilten. „Das bewegt sich alles im Rahmen eines normalen An- und Abreisetags im Sommer“, sagte ein Sprecher. Nur auf der A20 bei Tribsees (Landkreis Vorpommern-Rügen) staute es sich aufgrund einer Baustelle an beiden Tagen zeitweise in beiden Richtungen auf einer Länge von mehreren Kilometern.

Auch für Niedersachsen und Bremen war es das erste Wochenende der Sommerferien. Tausende tummelten sich bei sonnigem Wetter an der Ostsee und an den Seen. Überfüllt seien die Strände aber nicht gewesen, sagte der Geschäftsführer des Landestourismusverbandes, Tobias Woitendorf, der Deutschen Presse-Agentur. „Wir haben viele, lange und breite Strände.“ Außerdem seien immer noch weniger Touristen im Land als in den Vorjahren, da zum Beispiel Tagestouristen aus Berlin oder Hamburg aufgrund der geltenden Corona-Beschränkungen noch nicht nach MV kommen könnten.

Eine Blitzumfrage des Tourismusverbandes hatte vergangene Woche ergeben, dass wegen der geltenden Schutzstandards derzeit nur 86,5 Prozent der Bettenkapazitäten zur Verfügung stehen. Sie seien im Juli fast vollständig ausgelastet. Für August liege der Vorbuchungsstand aktuell bei 73 Prozent.

Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) hat die Besetzung der Wachtürme nunmehr auf die maximal zulässige Stärke hochgefahren. Wie DLRG-Landessprecher Thorsten Erdmann sagte, sind täglich bis zu 250 geschulte Rettungsschwimmer auf und vor den 80 Wachtürmen im Einsatz. In der gesamten Saison stelle die DLRG für die von ihr betreuten etwa 30 Strandabschnitte im Nordosten rund 1300 Helfer, darunter auch viele Schüler und Studenten. Ein bis vier Wochen dauere ein Einsatz, der in diesem Sommer wegen der Corona-Pandemie besonders sei.

Insbesondere die Unterbringung der Rettungsschwimmer sei wegen der vorgeschriebenen Abstandsregeln problematisch gewesen. „Aber die Kommunen haben alles möglich gemacht“, sagte Erdmann. Auch auf den Wachtürmen werde wegen der Platzvorgaben teilweise mit kleineren Teams gearbeitet. Dennoch bleibe die Einsatzfähigkeit der Retter gewährleistet, versicherte Erdmann.

Neben der DLRG sorgt auch die DRK-Wasserwacht für Sicherheit an den Stränden des Landes. Rettungsschwimmer des DRK sind nach Angaben des Landesverbandes an 14 Abschnitten der Ostseeküste im Einsatz, darunter Heiligendamm, Warnemünde, Zinnowitz und Ahlbeck. Zudem würden 53 Badestellen an Binnenseen überwacht. In der Badesaison 2019 leisteten rund 1400 Rettungsschwimmer 144 000 ehrenamtliche Wachstunden. In der Hauptsaison würden täglich rund 180 DRK-Rettungsschwimmer benötigt, hieß es. Das DRK hatte ungeachtet der auch coronabedingt geringen Zahl von Strandbesuchern schon Anfang Mai auf Usedom mit der Strandbewachung begonnen. Regulär läuft der Rettungsdienst Mitte Mai bis Mitte September.

Trotz des meist dichten Kontrollnetzes kommt es aber immer wieder zu tödlichen Badeunfällen. Im Vorjahr waren laut DLRG in Mecklenburg-Vorpommern 27 Menschen ertrunken. 15 kamen in Seen und Teichen ums Leben, elf in der Ostsee und einer in einem Fluss. Bundesweit ertranken im vergangenen Jahr den Angaben zufolge 417 Menschen, die meisten davon in Bayern (95).

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