Tiere - Hilpoltstein:Gewinner und Verlierer im Naturschutz

Hilpoltstein (dpa/lby) - Der stark bedrohten Fledermausart Große Hufeisennase geht es in Bayern immer besser. Wie der Landesbund für Vogelschutz am Freitag mitteilte, ist eine Kolonie der Tiere in Hohenburg in der Oberpfalz seit 2012 von 67 auf 184 Tiere gewachsen. "Einer der Schlüsselfaktoren zum Überleben des letzten deutschen Vorkommens der Großen Hufeisennase ist der Insektenreichtum auf den pestizidfreien Flächen des Truppenübungsplatzes Hohenfels", sagte der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer. Neben den Fledermäusen habe auch der Weißstorch vom Naturschutz in Bayern profitiert. Igel, Birkhühner und Schwebfliegen gerieten dagegen immer stärker in Bedrängnis, hieß es vom LBV.

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Hilpoltstein (dpa/lby) - Der stark bedrohten Fledermausart Große Hufeisennase geht es in Bayern immer besser. Wie der Landesbund für Vogelschutz am Freitag mitteilte, ist eine Kolonie der Tiere in Hohenburg in der Oberpfalz seit 2012 von 67 auf 184 Tiere gewachsen. "Einer der Schlüsselfaktoren zum Überleben des letzten deutschen Vorkommens der Großen Hufeisennase ist der Insektenreichtum auf den pestizidfreien Flächen des Truppenübungsplatzes Hohenfels", sagte der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer. Neben den Fledermäusen habe auch der Weißstorch vom Naturschutz in Bayern profitiert. Igel, Birkhühner und Schwebfliegen gerieten dagegen immer stärker in Bedrängnis, hieß es vom LBV.

Insekten gehören nach Angaben des Verbandes sogar zu den großen Verlierern. Bei Schwebfliegen beispielsweise habe man in manchen Regionen einen Verlust von 27 Prozent der Arten und 84 Prozent der Individuen feststellen müssen. Studien des LBV zeigten, dass einige Schwebfliegen-Arten in Bayern inzwischen sehr selten geworden seien.

Auch der im Freistaat heimische Braunbrustigel werde immer seltener. Gründe seien die Veränderung der Landschaft mit immer weniger Hecken sowie der Einsatz von Chemie in der Landwirtschaft. Den Insektenfressern fehlten dadurch Nahrung und geeignete Schlafplätze.

Und die Änderung des Alpenplans mit Herausnahme des Riedberger Horns aus der strengsten Schutzzone habe Folgen für die dort lebende größte Birkhuhn-Population im Allgäu. Das Riedberger Horn sei ein Präzedenzfall, der weiteren Erschließungsprojekten in den bayerischen Alpen Tür und Tor öffnen könne. "Verlierer sind neben dem Landschaftsbild, einer nachhaltigen touristischen Entwicklung und einer transparenten bayerischen Politik vor allem die Birkhühner", kritisierte Schäffer.

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