Hamburg:Frühjahrs-„Diät“ lockt Rehe an die Landstraße

Hamburg/Kiel (dpa/lno) - Rehe gefährden zurzeit wieder den Verkehr. Junge Böcke und trächtige Ricken naschen in diesen Tagen nicht nur am zarten Grün, frischen Trieben und Knospen. Ihre Frühjahrs-"Diät" lockt sie besonders auf die Banketten und Seitenstreifen - "genauer das Streusalz des letzten Winters", sagte Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung.

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Hamburg/Kiel (dpa/lno) - Rehe gefährden zurzeit wieder den Verkehr. Junge Böcke und trächtige Ricken naschen in diesen Tagen nicht nur am zarten Grün, frischen Trieben und Knospen. Ihre Frühjahrs-„Diät“ lockt sie besonders auf die Banketten und Seitenstreifen - „genauer das Streusalz des letzten Winters“, sagte Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung.

Das Reh ist laut Kinser ein wählerischer Feinschmecker. „Was nicht mundet, wird links liegen gelassen“, sagte der Biologe. „Wilde Veilchen, schmackhaftes Blattgrün, garniert mit jungen Tannenspitzen - so sieht ein perfektes Reh-Frühlingsmenü aus. Eine Extraportion Salz von der Landstraße on top ist das Sahnehäubchen der Wildtiere.“

Denn Salz sei ein Mineralstoff, der unter anderem Muskelzellen und Nerven aktiviere. „Salz brauchen Wildtiere für den perfekten Kickstart ins Frühjahr.“ Dann seien die Fettreserven des Winters aufgebraucht, und der Körper brauche neue Energie. Autofahrer müssten daher im Frühling besonders gut aufpassen, um Wildunfälle zu vermeiden:

Nach vorläufigen Zahlen des Landespolizeiamts gab es im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein mehr als 14 000 Wildunfälle. In 50 Fällen seien Menschen verletzt worden, ein Mensch sei ums Leben gekommen. Abschließende Zahlen für 2018 liegen den Angaben zufolge erst im Frühjahr vor.

Die Deutsche Wildtierstiftung wählte das Reh zum Tier des Jahres 2019. Sein Nachwuchs kommt größtenteils in den Monaten Mai und Juni zur Welt.

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