Gießen:Experte: Schwache Igel nicht zu früh ins Haus nehmen

Penibel gepflegte Gärten ohne Gestrüpp, Reisighaufen oder unaufgeräumte Ecken machen Igeln das Leben schwer. Nach Einschätzung des Biologen Christian Geske vom...

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Gießen (dpa/lhe) - Penibel gepflegte Gärten ohne Gestrüpp, Reisighaufen oder unaufgeräumte Ecken machen Igeln das Leben schwer. Nach Einschätzung des Biologen Christian Geske vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) geht es dem anpassungsfähigen Säugetier zwar insgesamt gesehen noch ganz gut. Allerdings leiden die Igel auch in Hessen unter dem Trend zu „verarmten Gärten“ mit aufgeschütteten Steinen und versiegelten Böden. „In einer solchen Umgebung verhungern Igel“, sagte der Leiter des HLNUG-Referates Artenschutz in Gießen. „Der beste Igelschutz ist ein nicht ganz so ordentlicher Garten, in dem die Tiere Fallobst, Regenwürmer und Schnecken sowie gute Verstecke finden.“

Geske warnte davor, aus falsch verstandener Tierliebe vorschnell Igel schon im Herbst einzufangen und mit ins Haus zu nehmen. Dies sei nur dann sinnvoll, wenn ein Tier sehr mager ist und bereits Minusgrade herrschen. „Grundsätzlich geht es ihm draußen besser als drinnen“, betonte der Biologe. Wer einen geschwächten Igel aufnehme, sollte ihn zum Tierarzt oder zu einer Igelstation bringen. Dort gebe es in der Regel gute Ratschläge. Geske warnte davor, einem Igel Milch oder gekochtes Essen zu geben. Katzenfutter sei zum Aufpäppeln dagegen gut geeignet.

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