Eberswalde:Brandenburgs Tierparks züchten einheimische Tierarten

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Potsdam (dpa/bb) - Die Tierparks in Brandenburg setzen bei ihren Nachzuchten hauptsächlich auf heimische oder ehemals heimische Tierarten. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. So beteiligen sich viele Einrichtungen seit Jahren am europäischen Zuchtprogramm für Wisente. "Wir züchten die Tiere schon seit über 20 Jahren", sagt Lisa Westerhoff, Geschäftsführerin des Wildparks Johannismühle in Baruth (Teltow Fläming). Der letzte Zuchterfolg liege aber schon zwei Jahre zurück. "Deshalb wollen wir uns nach einem neuen Zuchtbullen umschauen", so die Geschäftsführerin.

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Potsdam (dpa/bb) - Die Tierparks in Brandenburg setzen bei ihren Nachzuchten hauptsächlich auf heimische oder ehemals heimische Tierarten. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. So beteiligen sich viele Einrichtungen seit Jahren am europäischen Zuchtprogramm für Wisente. „Wir züchten die Tiere schon seit über 20 Jahren“, sagt Lisa Westerhoff, Geschäftsführerin des Wildparks Johannismühle in Baruth (Teltow Fläming). Der letzte Zuchterfolg liege aber schon zwei Jahre zurück. „Deshalb wollen wir uns nach einem neuen Zuchtbullen umschauen“, so die Geschäftsführerin.

Auch der Tierpark Kunsterspring bei Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) beteiligt sich seit Jahren am Wisentzuchtprogramm. Dabei ist es dem Tierparkleiter Peter Manke wichtig, dass sich die Tiere auf natürliche Weise vermehren und aufwachsen. „Das ist immer ein Stück Lebensqualität für die Tiere“, sagt er. Derzeit gebe es in Kunsterspring ein älteres und zwei jüngere Wisente. „Vom jüngeren Paar erhoffen wir uns demnächst Nachwuchs“, sagte Manke.

Der letzte Wisentnachwuchs aus dem Tierpark in Perleberg (Prignitz) wurde vor zwei Jahren an den Zoo Eberswalde (Barnim) abgegeben. „Wir richten uns bei der Zucht auch immer nach dem eigenen Bedarf und dem anderer Einrichtungen“, erklärt Tierparkleiter Michael Niesler. Die Nachwuchsgewinnung, wie etwa bei den Wölfen, von denen zuletzt zwei Jungtiere nach Kunsterspring gegeben wurden, könne der Zoo gezielt steuern. „Durch die Pille oder einen Kastrationschip können sich die Tiere zeitweise nicht vermehren“, sagt Michael Niesler.

Während für den Perleberger Tierparkleiter eine Kastration oft zu weit führt, ließ der Wildpark Johannismühle seinen Polarwolfnachwuchs kastrieren. „Das Sperma haben wir aber einlagern lassen und können bei Bedarf darauf zurückgreifen“, sagt Lisa Westerhoff. Die Nachfrage nach Wölfen halte sich derzeit aber in Grenzen.

Wichtig bei den Nachzuchten ist das bundesweite Netzwerk der Tierparks untereinander. So tauschen die Zoos Zuchttiere untereinander oder geben Nachwuchs ab. Oft züchten die Einrichtungen in Brandenburg aber eher für den Eigenbedarf. In Perleberg erwartet Michael Niesler zum Beispiel Nachwuchs bei Exoten wie der Lemurenart „Katta“. „Wir züchten auch gezielt Arten, die bei den Besuchern gut ankommen“, erklärt der Tierparkleiter.

Zuchterfolge bei Exoten kann zudem der Zoo Eberswalde vorweisen. So gelang dort 2018 die Aufzucht von sechs Bartagamen. In diesem Jahr kam dort eine Köhlerschildkröte zur Welt. „Als kleine Arche Noah werden auch vermehrt vom Aussterben bedrohte Wild- und Haustierarten gehalten und erfolgreich nachgezogen“, heißt es von der Zooleitung.

In Kunsterspring liegt der Fokus auf einheimischen Tieren wie den Schwarzstörchen, bei denen der Tierpark kürzlich seinen ersten Zuchterfolg vermerken konnte. Zwei Jungtiere des in Europa bereits seit Jahrhunderten ausgestorbenen Auerochsen wurden im Februar in Johannismühle geboren. Bei einem neuen Zuchtprogramm für Steinkäuze will der Wildpark ab September mit dem Naturpark Nuthe-Nieplitz zusammenarbeiten, wie Lisa Westerhoff informiert.

In Perleberg plant man unterdessen die Unterbringung von Alpakas. Das Gehege wird Tierparkleiter Michael Niesler zufolge derzeit errichtet. „Bei den Alpakas wünschen wir uns dann natürlich auch Nachwuchs für unsere private Zucht“, sagt er.

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