Bingen am Rhein:Amseln und Meisen machen sich rar in Rheinland-Pfalz

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Mainz (dpa/lrs) - Mehr Stare, weniger Amseln und Meisen - so lautet das Ergebnis der Nabu-Aktion "Stunde der Wintervögel" in Rheinland-Pfalz. An der am Dienstagabend abgeschlossenen Zählaktion nahmen mehr als 5300 Menschen teil - die Rekordzahl von rund 7500 Beobachtern im vergangenen Jahr wurde damit voraussichtlich nicht wieder erreicht, auch wenn der Naturschutzbund noch mit einigen postalischen Nachzüglern rechnet.

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Mainz (dpa/lrs) - Mehr Stare, weniger Amseln und Meisen - so lautet das Ergebnis der Nabu-Aktion „Stunde der Wintervögel“ in Rheinland-Pfalz. An der am Dienstagabend abgeschlossenen Zählaktion nahmen mehr als 5300 Menschen teil - die Rekordzahl von rund 7500 Beobachtern im vergangenen Jahr wurde damit voraussichtlich nicht wieder erreicht, auch wenn der Naturschutzbund noch mit einigen postalischen Nachzüglern rechnet.

An erster Stelle der Sichtungen in Rheinland-Pfalz steht diesmal der Star, der den im vergangenen Jahr noch meist beobachteten Haussperling auf den zweiten Platz verdrängte. Die Teilnehmer der Aktion meldeten fünf Mal so viel Stare wie vor einem Jahr. Die Nabu-Experten führen dies darauf zurück, dass in dem milden Winter mehr Stare als bisher auf den Weg in den Süden verzichtet haben.

Deutlich weniger Beobachtungen gab es von Amseln (minus 21 Prozent). Der kecke Gartenbesucher mit seinem besonders melodiösen Gesang rutschte damit vom 5. auf den 6. Platz zurück. Die Trockenheit im Juli 2018 habe den Jungvögeln sehr zu schaffen gemacht, da sie „in der für sie wichtigsten Zeit keine Regenwürmer finden konnten“, erklärte der Nabu. Außerdem könnte die im Sommer bundesweit grassierende Usutu-Epidemie die Amsel-Bestände geschmälert haben.

„Die Zahlen lassen vermuten, dass das Virus eine Wirkung haben könnte“, sagte der Geschäftsführer von Nabu Rheinland-Pfalz, Olaf Strub. Inwieweit sich dies auf die Amselbestände auswirke, lasse sich aber erst über mehrere Jahre hinweg sagen. Die Ergebnisse der „Stunde der Wintervögel“ könnten zwar Trends abbilden, aber kein Monitoring für belastbare Bestandsangaben ersetzen.

Rückläufige Sichtungen gab es auch bei Kohlmeise (minus 26 Prozent), der am dritthäufigsten beobachteten Art, sowie bei Blaumeise (minus 24 Prozent), Kleiber (minus 45 Prozent) oder dem auch als Dompfaff bekannten Gimpel (42 Prozent). Bei mildem Wetter und nach einem Jahr mit besonders reichhaltigen Beerensträuchern gab es für sie wohl weniger Anlass, in der Nähe von Siedlungen nach Nahrung zu suchen.

Bereits im Mai ruft der Nabu die Vogelfreunde erneut zum Mitmachen auf. Am zweiten Mai-Wochenende, vom 10. bis 12. Mai, findet dann die „Stunde der Gartenvögel“ statt. Als Hilfe für die Vogelbestimmung hat der Nabu seine App für Android- und iOS-Geräte neu aufgelegt, die mehr als 300 Vogelarten vorstellt.

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