Gerade war die eigentlich nicht weiter interessante Sängerin Selena Gomez, 18, zu Gast in der Late-Show von David Letterman. Gomez wäre wahrscheinlich nicht eingeladen worden, wenn sie nicht die Freundin des von heranwachsenden Kreischmonstern verfolgten Sängers Justin Bieber wäre.
Bieber wiederum ist, man erinnert sich, dieses Kind, das am vergangenen Samstag auf dem Wetten, dass..?-Sofa am Zauberwürfel drehen durfte und sehr gut tanzen kann, aber die Töne selten trifft.
Jedenfalls saß nun diese junge Frau Gomez in der Late-Show, warb für ihren neuesten Tonträger, schaute noch etwas entsetzter als die Deneuve bei Gottschalk, und Letterman bemühte sich, irgendwie die Zeit mit ihr rumzubringen. Junge Mädchen haben ja so wenig zu erzählen! Der Moderator fragte, wie denn so ihr Geburtstag gewesen sei und, aha, sie wohne also immer noch bei den Eltern, na, das wäre ihm mit 18 aber nicht eingefallen. Und jetzt sei sie also mit Bieber zusammen? Toll. In welche Länder ist das Paar denn schon miteinander verreist?
Dann endlich wurde es interessant, denn Gomez sagte: "Gerade war ich in Deutschland, und dort ist es hart." "Hart?", fragte Letterman. Ja, sagte Gomez, die Menschen dort würden immer wütend wirken, selbst wenn sie etwas Nettes sagten. Letterman stimmte zu ("Die sind wütend") - und dann erzählte Gomez die Geschichte von der deutschen Reporterin, die sie während eines Interviews ständig nach Joghurt fragte, weshalb sie ihr 15 Minuten brav alles über Joghurt erzählte, was ihr nur einfiel.
Erst bei der Frage, welche Positionen sie bevorzuge, wurde Gomez klar, dass sie gerade wohl doch nicht über Joghurt, sondern über Yoga ausgefragt wurde, weshalb sie sich jetzt frage, was wohl in der Zeitung über sie veröffentlicht wird.
Darum ein kleiner Tipp für mehr deutsche Lockerheit: Im Gespräch nicht immer so verkrampft sein. Cool bleiben. Und wenn der Amerikaner mal fragt, was man denn bitte mit dem Terminus "Joghurt-Positionen" meint, einfach antworten: "Was? Die kennt man in den USA noch nicht?"