Keiner weiß genau, wer diese Frau wirklich ist, die am Montag die Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin kurzfristig in Verwirrung stürzte. Angeblich handelte es sich bei der Besucherin, die sofort von einem Pulk aus Fotografen und Fans umringt wurde, um eine Popberühmtheit aus den USA, die gerne mit ihrer pornografischen Vorbildfunktion kokettiert. Aber war das tatsächlich Lady Gaga?
Regelmäßige Beobachter der Funkausstellung sind ja obskure Promi-Auftritte in den elektronisch glitzernden Hallen gewohnt. Vor Jahren etwa ließ hier ein gewisser Franjo Pooth die Puppen tanzen; er brauchte dringend PR für seine poppige Mobilfunkfirma, mit der er den Weltmarkt erobern wollte.
Eisenherz trifft Wintour
Die angebliche Lady Gaga trug bei ihrer Promo-Tour für einen Kopfhörer eine Perücke, mit der sie ungefähr so aussah wie eine Kreuzung aus Prinz Eisenherz und der noch amtierenden Vogue-Chefin Anna Wintour. Die Gläser ihrer Sonnenbrille reichten bis zum Unterkiefer, aber noch mehr Eindruck machten die barocken Schulterpolster ihres schwarz-weißen Kleides, mit dem sie bei den Society-Damen von Wilmersdorf und Charlottenburg einige Punkte gut machen dürfte.
Frau Gaga, wenn sie es denn war, saß dann verhältnismäßig züchtig neben einem Herrn auf einem weißen Ledersofa, der sich als Chef der Firma Monster Cable vorstellte, aber angesichts der Monsterfrau in eine Art Schockstarre verfiel.
Von der Funkausstellung gab es am Montag keine anderen Fotos mehr; ganz Berlin war für mehrere Stunden komplett Gaga, sämtliche digitalen Kanäle quollen über mit Fotos von der Pressekonferenz. Dabei hatte sich die Urheberin des Spektakels noch nicht mal ansatzweise ausgezogen, wie sie es sonst gerne tut. Es spricht also doch einiges dafür, dass die Dame unter der Perücke die Sängerin von "Poker Face" war. Wie man sieht, hat sie sich mal wieder blendend verkauft.