Soziales - Stuttgart:Verband fordert mehr Geld für Tagesmütter

Stuttgart (dpa/lsw) - Mindestens einen Euro mehr pro Stunde und Kind fordert der Landesverband Kindertagespflege für Tagesmütter. Bisher verdienten die Kräfte in Baden-Württemberg teilweise unter dem Niveau des Mindestlohns, erklärte der Verband am Dienstag. Die Vertreter der Tagesmütter sehen deshalb das Land in der Pflicht.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Mindestens einen Euro mehr pro Stunde und Kind fordert der Landesverband Kindertagespflege für Tagesmütter. Bisher verdienten die Kräfte in Baden-Württemberg teilweise unter dem Niveau des Mindestlohns, erklärte der Verband am Dienstag. Die Vertreter der Tagesmütter sehen deshalb das Land in der Pflicht.

Der derzeit geltende Stundensatz liegt für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren bei 5,50 Euro, bei älteren sind es 4,50 Euro. Deshalb verdienen Tagesmütter und -väter in Zeitspannen, in denen sie nur ein Kind betreuen, weniger als Mindestlohn. Dieser schreibt aktuell 8,84 Euro pro Stunde vor. Da Tagesmütter aber in der Regel als Selbstständige arbeiten, sichert der Mindestlohn sie nicht ab. Das Kultusministerium verweist darauf, dass Baden-Württemberg mit den Stundensätzen im Ländervergleich einen "Spitzenplatz" einnehme.

Der eine Euro mehr pro Stunde und Kind soll jedoch nur der Anfang sein. Bis 2020 will der Verband eine Erhöhung des Satzes auf mindestens 7,50 Euro erwirken. Die Interessensgemeinschaft argumentiert: Die Tagesmütter hätten sich professionalisiert, die Anforderungen an sie würden steigen, also müsse sich auch die Bezahlung verbessern.

Außerdem wünscht sich der Verband eine landesweit einheitliche Qualifizierung des Pflegepersonals. Das Kultusministerium sieht allerdings bisher keine Veränderung des Budgets für die Weiterbildung vor: Für die Jahre 2018 und 2019 sehe der Staatshaushalt - wie bereits für 2017 - jeweils 2,25 Millionen Euro Qualifizierungsmittel für das Pflegepersonal vor, hieß es auf Nachfrage aus dem Ministerium.

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