Soziales:Studie: Armut leicht gesunken und trotzdem zu hoch

Lesezeit: 1 min

Die Armut in Rheinland-Pfalz und dem Saarland ist nach einem Bericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands zwar zurückgegangen. Gemessen an der guten...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin/Saarbrücken (dpa/lrs) Die Armut in Rheinland-Pfalz und dem Saarland ist nach einem Bericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands zwar zurückgegangen. Gemessen an der guten Wirtschaftsentwicklung in Deutschland sei sie aber immer noch immer deutlich zu hoch, stellt der Sozialverband am Donnerstag in Mainz fest. Die Quote beträgt danach in Rheinland-Pfalz 15,4 Prozent und im Saarland 16 Prozent. „Trotz eines erfreulichen Rückgangs der bundesweiten Armutsquote auf 15,5 Prozent (2018) zeichnen sich besorgniserregende Entwicklungen und neue Problemregionen insbesondere in Westdeutschland ab“, heißt es in dem Bericht.

In 35 von 95 Regionen ist die Armut laut Bericht zwischen 2008 und 2018 gesunken, darunter sind vor allem ostdeutsche Regionen. In gut einem Viertel aller Regionen ist die Armut im gleichen Zeitraum um mehr als 20 Prozent gestiegen. Den „wohlhabenden“ Ländern Bayern und Baden-Württemberg mit einer Armutsquote von zusammen 11,8 Prozent, stünden Nordrhein-Westfalen und der Osten mit rund 18 Prozent gegenüber. Dazwischen lägen die weiteren Regionen Westdeutschlands mit einer Armutsquote von zusammen knapp 16 Prozent.

Armut wird in Deutschland über das Haushaltseinkommen und die daraus folgenden Möglichkeiten an gesellschaftlicher Teilhabe definiert. Wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung hat, gilt als armutsgefährdet. Für die Armutsquote wurden dem Bericht des Paritätischen zufolge alle Personen gezählt, die in Haushalten leben, deren Einkommen diese Grenze unterschreitet. Basis waren unter anderem bereits veröffentlichte Daten des Statistischen Bundesamts.

„Die Zahlen im Bericht des Paritätischen in Bezug auf die Pfalz zeigen, dass sich dort das Einkommensniveau stärker als anderswo verbessert hat, aber gleichzeitig - wie überall - nicht alle davon profitieren“, sagte die rheinland-pfälzische Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD). Deshalb sei der Beteiligungsprozess „Armut begegnen - gemeinsam handeln“ der richtige Ansatz. Ziel sei dabei, in den Regionen Betroffene und soziale Akteure zu vernetzen und gemeinsam konkrete Lösungen zur Prävention und Bewältigung von Armut zu finden. „Denn Armut und die Benachteiligung von Menschen in Folge von Armut sollte es in unserem Land nicht geben“, so die Ministerin.

Die Ergebnisse zeigen nach Ansicht des Vorsitzender des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland, Dietmar Muscheid, „dass eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns überfällig ist und die Grundrente ein erster richtiger Schritt gegen die steigende Altersarmut werden kann“.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: