Schwerin:Sozialministerin will Obdachlose zählen lassen

Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) bekommt Beifall für ihren Vorstoß für eine Obdachlosen-Zählung in Deutschland. Die wohnungspolitische Sprecherin der Linken im Landtag, Eva-Maria Kröger, sagte am Mittwoch: "Es ist höchste Zeit, dass die Sozialministerin erkennt, wie wichtig und notwendig eine Erfassung der wohnungslosen Menschen ist." SPD und Union hätten sich auf Bundesebene aber bisher geweigert, weil die Wohnraumförderung Sache der Länder sei und sich die Kommunen um ein Obdach zu kümmern hätten.

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Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) bekommt Beifall für ihren Vorstoß für eine Obdachlosen-Zählung in Deutschland. Die wohnungspolitische Sprecherin der Linken im Landtag, Eva-Maria Kröger, sagte am Mittwoch: „Es ist höchste Zeit, dass die Sozialministerin erkennt, wie wichtig und notwendig eine Erfassung der wohnungslosen Menschen ist.“ SPD und Union hätten sich auf Bundesebene aber bisher geweigert, weil die Wohnraumförderung Sache der Länder sei und sich die Kommunen um ein Obdach zu kümmern hätten.

Drese will jetzt Druck auf Bundesebene machen. Für das nächste Treffen der Arbeits- und Sozialminister der Länder am 6. und 7. Dezember kündigte sie in der „Ostsee-Zeitung“ (Mittwoch) einen Antrag für eine deutschlandweite Statistik an. Dies sei für Hilfsmaßnahmen für die Betroffenen nötig. „Ich verspreche mir von dieser Statistik eine bessere Verhinderung und Bekämpfung der Wohnungslosigkeit und der damit einhergehenden sozialen Problemlagen“, zitiert das Blatt Drese. Auch in Mecklenburg-Vorpommern sei bisher nicht genau bekannt, wie viele Menschen keine Wohnung haben.

Allein in Rostock gibt es nach Schätzungen von Erik Niemierski, Streetworker bei der Rostocker Obdachlosenhilfe, etwa 1000 Menschen ohne festen Wohnsitz. Bundesweit gelten Schätzungen zufolge 860 000 Menschen als wohnungslos, davon 52 000 als obdachlos.

Die sozialpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion „Bürger für Mecklenburg-Vorpommern“, Christel Weißig, kritisierte, Obdachlose rückten erst in den Fokus, wenn die Temperaturen sinken und es gegen Weihnachten geht. Drese hätte ihrer Meinung nach schon längst eine Zählung in Mecklenburg-Vorpommern initiieren können.

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