Potsdam:Brandenburger Seniorenheime rüsten in Sachen Internet auf

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Potsdam (dpa/bb) - Der Zugang zum Internet spielt in Brandenburgs Seniorenheimen immer stärker eine Rolle - und auch Lücken in der Netz-Versorgung. Weil Bewohner, aber auch Angehörige und Mitarbeiter immer öfter im Netz surfen oder digital arbeiten wollen, rüsten viele Einrichtungen auf, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. "Auch ältere Menschen erfreuen sich des technischen Fortschritts, da er ihnen zusätzliche Teilhabe ermöglicht", sagte der Sprecher des Landesverbands der Arbeiterwohlfahrt (Awo), Claudius Lehmann. Um diesem Wunsch gerecht zu werden, stellen Einrichtungen die Anschlüsse grundsätzlich zur Verfügung.

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Potsdam (dpa/bb) - Der Zugang zum Internet spielt in Brandenburgs Seniorenheimen immer stärker eine Rolle - und auch Lücken in der Netz-Versorgung. Weil Bewohner, aber auch Angehörige und Mitarbeiter immer öfter im Netz surfen oder digital arbeiten wollen, rüsten viele Einrichtungen auf, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. „Auch ältere Menschen erfreuen sich des technischen Fortschritts, da er ihnen zusätzliche Teilhabe ermöglicht“, sagte der Sprecher des Landesverbands der Arbeiterwohlfahrt (Awo), Claudius Lehmann. Um diesem Wunsch gerecht zu werden, stellen Einrichtungen die Anschlüsse grundsätzlich zur Verfügung.

Auch in den 13 stationären Einrichtungen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Land kommt der Wunsch nach dem Internet immer wieder auf. Das berichtet DRK-Sprecherin Iris Möker. So habe eine Bewohnerin aus Luckenwalde (Teltow-Fläming) um einen Zugang gebeten, weil sie mit ihren in Australien lebenden Kindern chatten wolle. „Ihr wurde ein Internet-Zugang eingerichtet, damit sie den Kontakt zur Familie halten konnte“, sagte Möker.

Der Zugang zum Netz gehört in Brandenburg zu den Qualitätskriterien für die Unterbringung in Pflege- und Betreuungswohnheimen, wie Awo-Sprecher Lehmann sagte. So heißt es in einer Verordnung zur Strukturqualität: „Im unmittelbaren Wohnumfeld sind die technischen Voraussetzungen vorzuhalten, so dass die Bewohnerinnen und Bewohner Rundfunk, Fernsehen, Internet und Telefon durch vorhandene oder eigene Geräte individuell nutzen können. Eine durch Dritte ungestörte Nutzung von Internet und Telefon ist zu ermöglichen.“

Der Wunsch und der Bedarf nach dem Internet ist in den verschiedenen Einrichtungen abhängig von Klientel und Gesundheitszustand. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel. „In unserem Kreisverband Barnim gibt es eindeutig einen Trend zur Nutzung des Internets auch bei sehr hochbetagten und pflegebedürftigen Menschen“, sagte Cindy Schönknecht, Sprecherin des Landesverbands des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB).

Damit die Senioren mit der Technik zurechtkommen, haben viele Einrichtungen - auch Tagestreffs - entsprechende Kurse im Programm. „Die erfreuen sich großer Beliebtheit“, sagte Lehmann. Auch der Regionalverband der Volkssolidarität Prignitz-Ruppin biete zum Beispiel einen Smartphone-Kurs für Senioren an, berichtete Geschäftsführer Andy Stolz.

Doch nicht nur Bewohner der Einrichtungen, auch Besucher und Mitarbeiter nutzen immer häufiger das Internet. „In der Regel erfolgt die Dokumentation der pflegerischen Tätigkeiten digital“, sagte DRK-Sprecherin Möker.

„Für das Personal spielt die Internetnutzung zunehmend eine größere Rolle. Social Media und ständige Erreichbarkeit werden auch von den Arbeitnehmern angestrebt“, berichtete auch Schönknecht über den ASB-Ortsverband Brandenburg/Havel. Allerdings könne der Ortsverband das nicht überall bieten. So habe er beispielsweise am Pflegeheim-Standort Dahlen (Potsdam-Mittelmark) einen erheblichen strukturellen Nachteil bei der Internetversorgung.

„Dahlen befindet sich auf einem der berühmten weißen Flecken bezüglich einer digitalen Anbindung“, sagte Schönknecht. Nur sehr schwierig sei dort eine Internetanbindung über Satellit hergestellt worden. Eine Internet-Festanbindung eines Anbieters sei jedoch bis zum Winter geplant.

„Aufgrund des langwierigen und schwierigen Netzausbaus im Land Brandenburg können die Kommunikations- und Informationsmedien nicht überall funktionsfähig bereitgestellt werden“, sagte Awo-Sprecher Lehmann. Das habe auch Einfluss auf die Arbeit des Personals, für das der Einsatz von Kommunikations- und Informationsmedien auch in der täglichen Arbeit eine zunehmend wichtigere Rolle spiele.

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