Mainz:Über 500 Frauen haben Zuflucht in Frauenhäusern gefunden

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Kaiserslautern/Mainz (dpa/lrs) - Im vergangenen Jahr haben 542 Frauen und 494 Kinder in einem von 17 Frauenhäusern in Rheinland-Pfalz Zuflucht gefunden. Das geht aus der Antwort des Frauenministeriums auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion hervor. Im Jahr 2016 waren es nach Auskunft des Ministeriums noch mehr, nämlich 609 Frauen und 577 Kinder. Die meisten Frauen suchten wegen psychischer oder physischer Gewalt dort Schutz. 54 Frauen hatten im vergangenen Jahr einen Flüchtlings- oder Asylstatus. Im Schnitt blieben die Frauen und Kinder 60 Tage im Frauenhaus. 2016 waren es 54 Tage.

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Kaiserslautern/Mainz (dpa/lrs) - Im vergangenen Jahr haben 542 Frauen und 494 Kinder in einem von 17 Frauenhäusern in Rheinland-Pfalz Zuflucht gefunden. Das geht aus der Antwort des Frauenministeriums auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion hervor. Im Jahr 2016 waren es nach Auskunft des Ministeriums noch mehr, nämlich 609 Frauen und 577 Kinder. Die meisten Frauen suchten wegen psychischer oder physischer Gewalt dort Schutz. 54 Frauen hatten im vergangenen Jahr einen Flüchtlings- oder Asylstatus. Im Schnitt blieben die Frauen und Kinder 60 Tage im Frauenhaus. 2016 waren es 54 Tage.

In Rheinland-Pfalz existieren nach Angaben des Ministeriums landesweit 283 Plätze für Frauen und Kinder. Trotz der vergleichsweise guten Lage gebe es deutlich mehr Anfragen als freie Plätze. Da manche Bewohnerinnen auf dem freien Wohnungsmarkt keine Bleibe fänden, könnten sie das Frauenhaus nicht verlassen.

Das Frauenhaus Kaiserslautern bietet einen sicheren Platz für neun Frauen und 18 Kinder. Die Frauen, die kommen, stammen aus allen Alters- und Berufsgruppen. „Von häuslicher Gewalt sind alle Frauen betroffen“, sagte Leiterin Ursel Arendt. Drei Sozialpädagoginnen kümmern sich rund um die Uhr um ihre Gäste. „Viele Frauen haben Schlafprobleme, dann benutzen sie Nachtlichter oder lassen das Licht ganz an“, sagte Arendt.

Das Frauenhaus in Kaiserslautern sei sehr oft ausgebucht, sagte Arendt. Dann müsse sie Neuankömmlinge an andere Frauenhäuser, Hotels oder Pensionen verweisen. Vor 2016 seien die meisten Frauen drei bis sechs Monate geblieben. „Jetzt bleiben sie durchaus ein Dreivierteljahr oder ein Jahr“, sagte Arendt. Das liege vor allem an dem angespannten Wohnungsmarkt. Die Leiterin hilft nicht nur bei organisatorischen, sondern auch bei psychischen Problemen. „Die Frauen müssen wieder gestärkt werden in ihrer Persönlichkeit.“ Dazu biete das Frauenhaus neben Gesprächen auch Tanztherapien oder Yoga.

Auch nach ihrem Aufenthalt halten viele Frauen Kontakt zu den Mitarbeiterinnen des Frauenhauses Kaiserslautern. „Eine Frau, die vor 14 Jahren bei uns war, hat mir erzählt, dass sie danach ihr Abitur gemacht hat, Medizin studiert hat und jetzt als Ärztin arbeitet“, berichtete Arendt.

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