Mainz:Opferbeauftragter will Menschen mit Konzept zur Seite stehen

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Der Opferbeauftragte der Landesregierung in Mainz, Detlef Placzek, hat sein Konzept für Krisenintervention nach Terror-Anschlägen, Naturkatastrophen und großen...

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Mainz (dpa/lrs) - Der Opferbeauftragte der Landesregierung in Mainz, Detlef Placzek, hat sein Konzept für Krisenintervention nach Terror-Anschlägen, Naturkatastrophen und großen Unglücken vorgelegt. „Ich verstehe mich als konkreter Ansprechpartner, der Menschen, die immenses Leid erfahren haben, persönlich zur Seite steht und gemeinsam Perspektiven für eine Zukunft erarbeitet“, sagte der 62-Jährige laut Redemanuskript am Dienstag im sozialpolitischen Ausschuss des Landtags.

In der Akutphase eines Anschlags oder einer Katastrophe werde er am Ereignisort die Unterstützung der Landesregierung repräsentieren und Informationen über konkrete Hilfen geben. Zur dann folgenden Nachsorge gehöre eine Kontaktaufnahme mit Opfern, Angehörigen und Ersthelfern sowie das Angebot eines Gesprächs. „Daran anschließend nimmt der Opferbeauftragte eine Lotsenfunktion ein, die zeitnahe und passgenaue Hilfen vermittelt.“ Jedes Opfer bedürfe einer individuellen Betreuung.

„Wir können das Leiden von betroffenen Menschen nicht ungeschehen machen. Aber wir können sie dabei unterstützen, das traumatische Ereignis in ihren Lebensentwurf zu integrieren und in ein normales Leben zurückzufinden.“

Die finanziellen Hilfen reichten von einmalig als Solidaritätsleistung beschlossenen Härteleistungen der Landesregierung bis zu gesetzlich bereits geregelten Ansprüchen. Die Erkenntnisse aus „Großschadenslagen“ der vergangenen Jahre hätten zudem gezeigt, dass Handlungsabläufe für einen Schadensfall im Voraus durchdacht und erprobt werden müssten.

Die Qualität des Krisenmanagements und der Betreuung hänge von der Vernetzung im Vorfeld und der Kommunikation unter den Akteuren ab. In Rheinland-Pfalz gebe es gute Strukturen und Angebote, wie etwa die Opferschutzbeauftragten der einzelnen Polizeipräsidien, die Psychosoziale Notfallversorgung und den Weißen Ring. Diese müssten gebündelt und gegebenenfalls ergänzt werden.

Placzek ist auch Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung und am 28. August 2018 - dem 30. Jahrestag der Flugkatastrophe von Ramstein - zum Opferbeauftragten berufen worden. Inzwischen gebe es in sechs Bundesländern solche Beauftragte.

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