Mainz:Landesjugendamt schließt nach Vorwürfen Einrichtung in Eifel

Nach Misshandlungsvorwürfen hat das Landesjugendamt eine Einrichtung der Jugendhilfe in der Eifel geschlossen. Die sechs von der Entscheidung betroffenen...

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Mainz (dpa/lrs) - Nach Misshandlungsvorwürfen hat das Landesjugendamt eine Einrichtung der Jugendhilfe in der Eifel geschlossen. Die sechs von der Entscheidung betroffenen Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren würden in andere Orte verlegt, teilte eine Sprecherin des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung am Montag in Mainz mit. Zuvor hatte der SWR darüber berichtet.

Die Einrichtung in Baar-Wanderath (Kreis Mayen-Koblenz) wurde vom Unternehmen Case Project GmbH betrieben. Das „Team Wallraff“ berichtete im März im RTL-Fernsehen über Maßnahmen wie Essensentzug und Zwangsaufenthalte in einem Raum ohne Tageslicht und Toilette.

Das Landesamt ging den Vorwürfen nach und gelangte schließlich zu dem Befund, dass der in der Einrichtung verfolgte Ansatz „sich als würde- und menschenrechtsverletzend erweist“. Dies sei weder mit der zu beachtenden UN-Behindertenrechtskonvention noch mit der gleichermaßen zu beachtenden UN-Kinderrechtskonvention vereinbar. Das Wohl der Menschen in der gesamten Einrichtung sei nicht mehr gewährleistet.

Die am gleichen Ort betriebene Einrichtung für die Betreuung von 38 Erwachsenen mit psychischen Erkrankungen soll an einen neuen Träger vergeben werden. Hierzu gebe es bereits Gespräche, teilte die Sprecherin mit. Zu den Vorfällen in der Einrichtung laufen auch Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft. Bei einer Hausdurchsuchung wurden Unterlagen sichergestellt.

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