Kiel:Sozialverband erstreitet Millionen für Schleswig-Holsteiner

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Kiel (dpa/lno) - Immer mehr Schleswig-Holsteiner schließen sich dem Sozialverband Deutschland an. Die Mitgliederzahl stieg im vergangenen Jahr um 9000 auf 155 000, wie der Landesverband am Freitag in Kiel mitteilte. Das sei der größte Zuwachs seit Jahrzehnten, sagte die Landesvorsitzende Jutta Kühl. Als Grund für den Anstieg hob sie das Engagement der Mitarbeiter hervor. "Wo wird sich noch um Menschen gekümmert?", fragte sie. "Das Vertrauen der Menschen in uns ist unser größtes Kapital." Im vergangenen Jahr habe auch die Volksinitiative für bezahlbares Wohnen zu dem Zulauf beigetragen. Viele Unterstützer seien spontan dem Verband beigetreten.

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Kiel (dpa/lno) - Immer mehr Schleswig-Holsteiner schließen sich dem Sozialverband Deutschland an. Die Mitgliederzahl stieg im vergangenen Jahr um 9000 auf 155 000, wie der Landesverband am Freitag in Kiel mitteilte. Das sei der größte Zuwachs seit Jahrzehnten, sagte die Landesvorsitzende Jutta Kühl. Als Grund für den Anstieg hob sie das Engagement der Mitarbeiter hervor. „Wo wird sich noch um Menschen gekümmert?“, fragte sie. „Das Vertrauen der Menschen in uns ist unser größtes Kapital.“ Im vergangenen Jahr habe auch die Volksinitiative für bezahlbares Wohnen zu dem Zulauf beigetragen. Viele Unterstützer seien spontan dem Verband beigetreten.

Der Verband berät seine Mitglieder in sozialrechtlichen Fragen und vertritt sie auch vor Sozialgerichten. Im vergangenen Jahr führte der Landesverband rund 17 000 Verfahren und erwirkte dabei gut 9,5 Millionen Euro.

Ein Beispiel: Der Sozialverband verhalf einer Frau in einem zähen langjährigen Verfahren zu einer hohen Nachzahlung und zu einer stattlichen Erwerbsminderungsrente. Sie hatte 2011 im Alter von 42 Jahren einen Schlaganfall erlitten, mit erheblichen Funktionsausfällen am Bein als Dauerfolge.

Trotzdem bescheinigte die Reha-Klinik der ehemaligen Arzthelferin, sie könne täglich sechs Stunden und länger arbeiten. Eine Erwerbsminderungsrente wurde abgelehnt. Nach längerem Tauziehen und zahlreichen Gutachten klagte die Frau - vertreten durch den Sozialverband. 2018 erkannte die Rentenversicherung schließlich die Rente an.

„Der lange Zeitraum von 2011 bis 2018 ist für Betroffene eine Zumutung“, sagte Kühl. Sozialgerichtliche Verfahren dauerten in der Regel drei Jahre, sagte Rechtsschutzexperte Torsten Rosenkranz. Je länger die Verfahren liefen, desto enger werde es für Betroffene und desto größer die Gefahr, in der Grundsicherung (Hartz IV) zu landen.

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