Erfurt:AWO sagt Versammlung ab: Vorstandsneuwahl geplatzt

Das Logo der Arbeiterwohlfahrt (AWO) auf einem weißen Papier. (Foto: Holger Hollemann/dpa/Symbolbild)

Die Arbeiterwohlfahrt Thüringen hat ihre eigentlich für den 21. November geplante Delegiertenversammlung abgesagt. Damit ist zunächst auch die vorgesehene...

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Erfurt (dpa/th) - Die Arbeiterwohlfahrt Thüringen hat ihre eigentlich für den 21. November geplante Delegiertenversammlung abgesagt. Damit ist zunächst auch die vorgesehene Neuwahl des Vorstands geplatzt, wie der Verband am Donnerstag mitteilte. Nach dem Rücktritt des Thüringer AWO-Chefs Werner Griese wollte der Verband seine Führung neu besetzen. „Wir werden alles daransetzen, zumindest die Vorstandswahlen trotzdem zeitnah und rechtssicher umzusetzen“, hieß es dazu.

Griese hatte nach einer Gehälteraffäre und anhaltender Kritik seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Er hatte die Verträge für die Manager der AWO-Tochter Alten-, Jugend- und Sozialhilfe (AJS) gGmbH unterschrieben, die nach Berichten über überzogene Gehälter massiv unter Druck geraten waren. Die gGmbH hatte das Arbeitsverhältnis mit dem bisherigen Hauptgeschäftsführer Michael Hack im August fristlos beendet.

Der AWO-Bundesverband hatte ein Prüfverfahren gegen den Landesverband eingeleitet und dazu einen Bericht erstellt. Seit Ende 2017 gibt es bei der Arbeiterwohlfahrt einen Verhaltenskodex, der eine zu große Diskrepanz zwischen den Gehältern von Managern und einfachen Beschäftigten ausschließen soll.

Die AWO kündigte in der Absage der Delegiertenkonferenz zugleich die Organisation „zeitnaher Vorstandswahlen unter Pandemiebedingungen“ an. Vorstellbar seien etwa Brief- oder Online-Wahlen. Diese sollen durch Begleitung von Externen juristisch abgesichert werden. Im kommenden Jahr soll es zudem eine Antragskonferenz als Präsenzveranstaltung geben, „sobald die pandemische Situation dieses zulässt.“

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