Berlin:Bahnhofsmission fehlen jährlich 200 000 Euro

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Berlin (dpa/bb) - Die Bahnhofsmission am Berlin Bahnhof Zoo braucht angesichts gestiegener Besucherzahlen mehr Geld. "Wir sind mit etwa 200 000 Euro jährlich unterfinanziert", sagte der Leiter der Einrichtung, Dieter Puhl, am Sonntag der dpa. Zwar seien er und die Mitarbeiter sehr dankbar über die 250 000 Euro, die der Senat jährlich bereitstellt. Der Betrag sei jedoch trotz deutlich gestiegenen Andrangs seit Jahren nicht angehoben worden. Die Mission beantrage jährlich 400 000 bis 500 000 Euro beim Senat. Den Fehlbetrag finanziert die Mission mit Spenden.

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Berlin (dpa/bb) - Die Bahnhofsmission am Berlin Bahnhof Zoo braucht angesichts gestiegener Besucherzahlen mehr Geld. „Wir sind mit etwa 200 000 Euro jährlich unterfinanziert“, sagte der Leiter der Einrichtung, Dieter Puhl, am Sonntag der dpa. Zwar seien er und die Mitarbeiter sehr dankbar über die 250 000 Euro, die der Senat jährlich bereitstellt. Der Betrag sei jedoch trotz deutlich gestiegenen Andrangs seit Jahren nicht angehoben worden. Die Mission beantrage jährlich 400 000 bis 500 000 Euro beim Senat. Den Fehlbetrag finanziert die Mission mit Spenden.

Puhl begrüßte die Ankündigung von Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Die Linke), im kommenden Haushalt mehr Geld für die Obdachlosen am Bahnhof Zoo auszugeben. Die Senatorin hatte am Samstag im rbb angekündigt, im kommenden Haushalt zusätzliche 160 000 bereitzustellen. Das Geld werde allerdings nicht in die Bahnhofsmission fließen, sondern in eine neue Einrichtung der Berliner Stadtmission am Bahnhof Zoo. Die Bahn habe ein „Filetgrundstück“ des Bahnhofs von 500 Quadratmetern dafür zur Verfügung gestellt, auf dem es verschiedene Angebote für Obdachlose geben soll. Geplant sind laut Puhl Bildungseinrichtungen, kulturelle Angebote und eine Begegnungsstätte.

Puhl lobte die Bahn für ihr Engagement für Obdachlose in den vergangenen Jahren. Allein das Grundstück für das neue Projekt sei mehrere hunderttausend Euro wert. Außerdem habe die Bahn ein neues Hygiene-Center eröffnet und in der ganzen Stadt in Projekte für Obdachlose investiert. Zudem kämen jährlich etwa 500 Bahner, um ehrenamtlich in der Bahnhofsmission zu helfen.

Auch der Senat habe seine Bemühungen in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. „Frau Breitenbach und ich hatten viele gute Gespräche“, sagt Puhl. Ihre Abteilung habe seit der Wahl schon einiges auf den Weg gebracht, angesichts der gestiegenen Obdachlosenzahlen genüge das aber noch nicht. Nach Puhls Berechnung müsste das Land Berlin für eine Versorgung der Obdachlosen auf dem Niveau von 2010 etwa 20 Millionen Euro pro Jahr mehr ausgeben. Seit 2010 ist die Zahl der Obdachlosen in Berlin von etwa 2000 auf schätzungsweise 8000 angestiegen.

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