Mainz:Gegen sexuelle Ausbeutung im „Bordell Europas“

Mainz (dpa/lrs) - Aus der ganzen Welt kommen Vertreter von Frauenrechtsorganisationen im kommenden April zum "Weltkongress gegen sexuelle Ausbeutung von Frauen und Mädchen" nach Mainz. Sie wollen zeigen, wie zerstörerisch sexuelle Ausbeutung in einer Gesellschaft wirkt.

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Mainz (dpa/lrs) - Aus der ganzen Welt kommen Vertreter von Frauenrechtsorganisationen im kommenden April zum „Weltkongress gegen sexuelle Ausbeutung von Frauen und Mädchen“ nach Mainz. Sie wollen zeigen, wie zerstörerisch sexuelle Ausbeutung in einer Gesellschaft wirkt.

Es solle auf dem Kongress schwerpunktmäßig darum gehen, dass Prostitution häufig mit Armut verbunden sei, sagte am Mittwoch Gerhard Trabert, der Vorsitzende von Armut und Gesundheit e.V. Der Verein ist gemeinsam mit „Solidarität mit Frauen in Not“ (SOLWODI) und der „Coalition against Prostitution“ (CAP) Veranstalter des Kongresses, der vom 2. bis 5. April an der Mainzer Gutenberg-Universität abgehalten wird.

90 Prozent der Prostituierten weltweit seien von Armut betroffen, sagte Trabert. In Talkshows seien dagegen vor allem Prostituierte zu sehen, die vermittelten, aus freiem Willen zu handeln. „Das ist aber nicht die Realität“, sagte er. Häufig gingen der Sexarbeit Missbrauchserfahrungen voraus. Vor allem auf der Flucht würden viele Frauen in die Prostitution gezwungen.

Deutschland sei mit rund 1,2 Millionen Freiern pro Tag das „Bordell Europas“, sagte Trabert. „Da wird auf den Rücken dieser Frauen viel Geld gemacht.“ Vorbild sei das „Nordische Modell“ in Schweden, Kanada oder Frankreich. Dort seien Prostitution und Menschenhandel zurückgegangen. Der Kongress beginnt mit einer Kundgebung von ehemaligen Prostituierten.

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