Paralympics:Triathlet Schulz und Kugelstoßer Scheil holen Gold

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Rio de Janeiro (dpa) - Goldene Premiere unter dem Zuckerhut: Der Leipziger Martin Schulz ist der erste Paralympics-Sieger im Triathlon.

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Rio de Janeiro (dpa) - Goldene Premiere unter dem Zuckerhut: Der Leipziger Martin Schulz ist der erste Paralympics-Sieger im Triathlon.

Die dritten Goldmedaille für die deutsche Mannschaft holte Leichtathlet Daniel Scheil. Der 43 Jahre alte Rollstuhlsportler aus Weiden siegte im Kugelstoßen mit 11,03 Metern. Zweiter wurde Kamel Kardjena aus Algerien mit 10,94 Metern. Auf Rang drei kam Hani Alnakhli aus Saudi-Arabien mit 8,99 Metern.

Vor der traumhaften Kulisse der Copacabana gewann der dreimalige Triathlon-Weltmeister Schulz zuvor die zweite Goldmedaille für das deutsche Team bei den Weltspielen des Behindertensports in Rio de Janeiro. „Das ist einfach unglaublich. Ich kann es noch gar nicht glauben“, sagte Schulz, dem von Geburt an der linke Unterarm fehlt. In 1:02,37 Stunden verwies der 26-Jährige den Kanadier Stefan Daniel und Jairo Ruiz Lopez aus Spanien auf die Ränge zwei und drei.

Schulz bescherte der deutschen Mannschaft damit einen glänzenden Start in den dritten Wettkampftag. Am Nachmittag gewann die Schützin Natascha Hiltrop auch noch Silber mit dem Luftgewehr. „Ich kann das gar nicht richtig glauben. Ich bin sehr glücklich“, sagte sie nach ihrem zweiten Platz hinter der Slowakin Veronika Vadovicova.

In der Nacht zu Samstag hatten bereits Schwimmerin Denise Grahl mit Europarekord Silber gewonnen, die Leichtathleten Felix Streng über 100 Meter, Katrin Müller-Rottgardt über 100 Meter und Frances Herrmann im Speerwerfen holten jeweils Bronze.

Einen Tag nach seinem starken Auftritt bei der Einzelverfolgung verpasste Bahnradsportler Erich Winkler dagegen deutlich eine Medaille im Kilo-Finale. Einen Dämpfer erhielten auch die deutschen Rollstuhl-Basketballerinnen. Die Titelverteidigerinnen verloren ihr zweites Gruppenspiel gegen Großbritannien mit 45:50.

Nach 105 von 521 Entscheidungen belegt das Team des Deutschen Behindertensportverbandes mit zwei Gold-, fünf Silber- und vier Bronzemedaillen Platz zwölf in der Nationenwertung. Angeführt wird der Medaillenspiegel weiterhin von China (21/17/14) vor Großbritannien (13/6/10) und der Ukraine (8/8/13).

Am Montag steigt dann auch der große Star des deutschen Teams in die Wettkämpfe ein und will seine erste Goldmedaille gewinnen. Dann gehen Markus Rehm und die deutsche Sprint-Staffel als großer Favorit in das Rennen über 4 x 100 Meter. Ein zusätzlicher Motivationsschub für dieses eingeschworene Team war, dass Rehms Staffelkollege Streng die Bronzemedaille in seiner 100-Meter-Klasse gewann und danach vor Freude eine Ehrenrunde durch das Olympiastadion drehte.

„Ich bin super glücklich“, sagte der 21-Jährige. „Jetzt haben wir in der Staffel Großes vor. Wir haben letztes Jahr den Weltmeister-Titel gewonnen und dieses Jahr den Europameister-Titel. Einer fehlt jetzt noch. Wir sind alle heiß.“ Rehm bestätigte das am Samstagvormittag bei einer Pressekonferenz im Deutschen Haus. „Wir sind alle bereit und gewappnet für den Montag. Wir wollen Gas geben“, meinte er. „Wir sind Weltmeister, Europameister und die Nummer eins der Weltrangliste. Aber die Vorfreude ist deutlich größer als der Druck.“

Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) gab am Samstag bekannt, dass es bei diesen Spielen insgesamt 1500 Doping-Tests geben wird. „Es wird ein Mix aus Wettbewerbs- und Trainings-Kontrollen sein, aus Blut- und Urin-Tests“, sagte IPC-Sprecher Craig Spence. „Wir werden allerdings nicht verraten, ob wir eine bestimmte Nation oder eine bestimmte Sportart besonders im Visier haben.“

Insgesamt nehmen an diesen Paralympics 4335 Athleten aus 159 Ländern teil. Die russische Mannschaft wurde wegen der massiven Doping-Enthüllungen in dem Land komplett ausgeschlossen.

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