"Zweimal war ich schon tot!", erzählt Nayyab Ali in einem buntbemalten Kellerraum in Islamabad. Es riecht nach Gewürzen, die Frauen beginnen, ihr Abendessen zu kochen, dem Duft nach gibt es Lamm-Eintopf. Beim ersten Mal wurde Nayyab Ali mit Säure übergossen, beim zweiten Mal hat man ihr die Kehle durchgeschnitten. "Sieben Zentimeter lang, einen Zentimeter tief". Nayyab Ali schiebt ihren Schal nach unten, um die Narben zu zeigen, die sonst dadurch verdeckt werden. Die Täter waren zu doof, tief genug zu schneiden, das wundert Nayyab Ali nicht. Mit Doofen, findet sie, hat sie genug zu tun, als Aktivistin für Transgender-Frauen in Pakistan.
Transgender in Pakistan:"Zweimal war ich schon tot!"
Nayyab Ali bezeichnet sich als "Hijra". Hijras gelten traditionell als weder vollständig weiblich noch männlich, sie werden als drittes Geschlecht verstanden.
(Foto: LGBT+)Seit vier Jahren hat Pakistan eines der liberalsten Transgender-Gesetze der Welt. Die Aktivistin Nayyab Ali kämpft darum, dass es erhalten bleibt - und bezahlte deswegen fast mit ihrem Leben.
Von David Pfeifer
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