Neue App von Forbes und Tinder:Unter 30, reich und wichtig sucht ...

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Die Elite tindert. (Foto: Illustration: Jessy Asmus / SZ.de)

Bald kann Emma Watson entscheiden, ob sie Schauspielkollege Zac Efron nach links oder rechts wischen will: Das Wirtschaftsmagazin Forbes will ein Netzwerk für Eliten aufbauen - eine Mischung aus Facebook und Tinder.

Eigentlich sollen soziale Netzwerke eine einfache Aufgabe erfüllen: Menschen verbinden. Aber das hat Tücken. Nicht jeder möchte von jedem eine Freundschaftsanfrage geschickt bekommen. Zumindest scheint das der Ansatz des Wirtschaftsmagazins Forbes zu sein. Das Unternehmen plant ein eigenes Netzwerk für wichtige Entscheider aus Politik, Wirtschaft und Showbusiness.

Mitglied werden dürfen nur etwa 2000 Menschen, die das Magazin in den vergangenen Jahren als die wichtigsten Persönlichkeiten unter 30 Jahren auszeichnete. Auf der Liste stehen zum Beispiel der Musiker Ed Sheeran, Schauspielerin Keira Knightley und Instagram-Mitgründer Mike Krieger.

Die App soll im Oktober erscheinen, ihr Konzept wirkt nach den Ankündigungen in Medienberichten wie eine Mischung aus Facebook und Tinder. Die Benutzer können sich Nachrichten schicken, Neuigkeiten posten und - wie bei der Datingplattform - mit einem Wischer nach links oder rechts entscheiden, ob sie miteinander in Kontakt treten möchten. Die Ähnlichkeit ist kein Zufall: Forbes hat einen Teil seiner neuen App von den Tinder-Machern entwickeln lassen. Allerdings geht es bei dem neuen Netzwerk nicht ums Flirten, sondern ums Netzwerken.

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Es gibt Apps für fast alles - für Gesundheit, Reisen, Einkauf oder Finanzen. Selbst für die Suche nach dem richtigen Menschen.

Will die Elite überhaupt unter sich sein?

Mit der App verfolgt Forbes ehrgeizige Ziele. Das Magazin schreibt auf seiner Webseite, dass die App dabei helfen soll, die Gemeinschaft der 2000 Entscheider besser zu vernetzen und damit "die Welt zu verändern." Ein großes Vorhaben, wenn man bedenkt, dass daran sogar die Vereinten Nationen scheitern.

Außerdem stellt sich die Frage, ob sich die junge Elite nicht ohnehin schon ganz gut kennt - von Partys und Geschäftstreffen. Und ob sie Lust auf ein eigenes Netzwerk hat. Schon 2014 gab es mit dem "Netropolitan Club" den Versuch, eine Art Facebook für Superreiche zu gründen; die Auslese sollte über den Mitgliedsbeitrag erfolgen, der allein für das erste Jahr 9000 US-Dollar betrug. Die Seite floppte, nach wenigen Monaten musste der Gründer das Netzwerk wieder schließen.

Offenbar netzwerkt die Elite lieber offline.

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