Kindergärten:Kinderschutzexperte sieht „Körpererkundungsraum“ kritisch

Ein Kind spielt in einer Kita. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Illustration)

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Hannover (dpa/lni) - Der Kinderschutzexperte Jörg Maywald hat die Idee eines „Körpererkundungsraums“ in einer umstrittenen Kita der Arbeiterwohlfahrt in Hannover kritisiert. Wenn es um sogenannte Körpererkundungsspiele in Kitas gehe, dann gehe es immer darum, Körperneugier von Kindern achtsam zu begleiten, sagte Maywald der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag). „Dafür einen eigenen Raum einzurichten, fände ich seltsam.“ Am Wochenende war bekanntgeworden, dass die Kita einen „Körpererkundungsraum“ eröffnen wollte. Ein Sprecher der AWO sagte, der Plan sei ein Alleingang gewesen und nicht mit dem Träger abgesprochen gewesen.

Maywald sagte: „Was eben nicht im Fokus stehen sollte, sind Vorstellungen, die Erwachsene von Sexualität haben.“ Körperneugierde sei bei allen Kindern vorhanden, es könne aber nur darum gehen, sie von erzieherischer Seite mit Regeln zu begleiten. Kitas müssten sicherstellen, dass es nicht zu Grenzüberschreitungen oder Übergriffen unter Kindern kommt.

Der Experte betonte: „Körpererkundung und sexuelle Bildung müssen in der Kita nicht allein über Berührungen stattfinden. Man kann dazu zum Beispiel auch Bilderbücher nutzen.“

© dpa-infocom, dpa:230704-99-276592/2

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