Kolumne: Die Altersweisen:Wer ist dein Lieblingssportler?

Lesezeit: 2 min

(Foto: Sven Hoppe/dpa)

Welchen Trick von Jamal Musiala er besonders toll findet, verrät Jonathan, 9. Charlotte, 80, verehrt einen Radfahrer aus der DDR. Wie junge und alte Menschen die Welt sehen und erleben, erzählen sie in dieser Kolumne.

Protokolle von Niko Kappel

Jonathan, 9, wohnt in München und spielt gerne Fußball.

(Foto: privat)

"Jamal Musiala vom FC Bayern München ist so jung und trotzdem schon so gut. Niemand spielt Fußball wie er. Er ist so schnell und kann so viele Tricks. Wegen ihm bin ich auch großer Bayern-Fan. Schon sieben Mal war ich im Stadion. Wahnsinn, wie wir dieses Jahr die Meisterschaft noch gewonnen haben! Meine Familie und ich waren da gerade auf der Fahrt in den Urlaub nach Sardinien. Meine Eltern haben gesagt, wir sollen im Auto schlafen, damit wir abends auf der Fähre länger wach bleiben können. Als Musiala das Tor zur Meisterschaft geschossen hat, hat mein Papa mich geweckt. Auf dem Handy durften wir dann im Auto noch das Spiel zu Ende schauen.

Ich spiele selbst auch Fußball. Jamal Musiala ist mein absolutes Vorbild. Von ihm schaue ich mir viel ab. Er hat einen Lieblingstrick, den mache ich auch gerne. Als Rechtsfüßler springst du dabei im Sprint auf die linke Seite, kickst mit dem linken Fuß den Ball nach rechts, machst einen kleinen Hüpfer. So bist du mit einer Bewegung weiter vom Gegner entfernt. Das geht sehr schnell in einem engen Raum. So kommt Musiala an jedem Gegner vorbei."

Charlotte, 80, kommt aus Halle und verbringt gerne Zeit mit ihren Enkeln.

(Foto: privat)

"Mein Lieblingssportler ist Gustav ,Täve' Schur. Der beste deutsche Radfahrer überhaupt. Er kommt aus Heyrothsberge in der ehemaligen DDR. Ich bin im Osten aufgewachsen. Als ich 16 war, haben wir rüber gemacht. Täve Schur war für mich immer ein Vorbild, auch als wir schon lange in der BRD gelebt haben. Obwohl Schur in der SED war, ist er immer er selbst geblieben. Er hat sich nie verbogen und vertritt noch heute die richtigen Werte. Dafür hat er meinen Respekt. Später saß er ja sogar für die PDS, heute Die Linke, im Bundestag.

Ich kann mich noch heute an die Internationale Friedensfahrt im Jahr 1953 erinnern. Da schaute ich damals zu. Es war ein Etappenrennen, was in der Tschechoslowakei, der DDR und Polen stattgefunden hat. Schur belegte den dritten Platz. Er half entscheidend dabei mit, dass die DDR die beste Mannschaft war. Täve Schur hatte immer Charakter. Das ist mir bei Athleten echt wichtig. Solche Typen wie ihn gibt es heute im Sport gar nicht mehr."

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