Es ist eine interessante Zusammenarbeit von zwei charismatischen Einzelkämpfern: Der schwedische Parfümhersteller Byredo und die Kosmetik-Ikone Susanne Kaufmann aus Vorarlberg haben zwei gemeinsame Produkte vorgestellt: ein Body Oil und ein Fragrance Oil mit dem klingenden Namen "Bregenzerwald", bei denen beide Seiten ihre Stärken betonen können.
Susanne Kaufmanns Pflegeprodukte sind seit mehr als 20 Jahren für ihre naturnahe und hochwertige Qualität bekannt, kommen allerdings oft antiallergen und deswegen gerne ganz ohne Parfum daher. Byredo hingegen hat mit Gründer Ben Gorham in den vergangenen 15 Jahren das Segment des exklusiven Nischenparfüms mitbegründet und ist mit gefeierten Kompositionen wie "Blanche" oder "Bal D'Afrique" von Schweden aus weltweit bekannt geworden.
Das Duftöl "Bregenzerwald" aus der Kooperation beider Marken besticht nun nicht nur durch eine alpin-waldfrische Duftnote, sondern ist durch das Auftragen mit dem kleinem Öl-Rollstift auch eine sinnlich-praktische Erweiterung der Beauty-Routine: So ein Tupfer Duftöl verschmilzt regelrecht mit der Haut und bietet einen anhaltenden und unaufdringlichen Effekt - außerdem ist es leichter in der Handtasche zu transportieren als ein Flakon.
Noch eine Kooperation, die man so nicht auf der Rechnung hatte: Zegna x The Elder Statesman. Bedeutet übersetzt, es treffen zwei sehr unterschiedliche Definitionen von Herrenmode aufeinander. The Elder Statesman ist eine hippe und vergleichsweise junge Luxusmarke aus L.A., bei der das kalifornische Lebensgefühl gerne mit viel Farbe, Muster oder sogar Batik-Optik umgesetzt wird. Zegna hingegen ist der Inbegriff distinguierter, italienischer Schneiderware, gemacht für zeitlose Gentlemen und Anhänger des stealth wealth, also des unsichtbaren Luxus.
Eine Gemeinsamkeit gibt es zwischen den beiden Marken aber (also außer den hohen Preisen), und das ist die Liebe zur Verarbeitung von hochwertigem Kaschmir. Das Material spielt dann auch bei der kleinen, gemeinsamen Kollektion eine große Rolle und die Kampagne dazu wurde passenderweise in der historischen Wollfabrik von Zegna im Herzen der italienischen Alpen aufgenommen. Die knall-kalifornische Farbgebung wurde dabei ein bisschen für den europäischen Geschmack abgemildert, die Silhouetten der Pullover, Cardigans und Hosen dafür auch für eine jüngere Käuferschicht interessant gemacht.
Das Testimonial für dieses neue kalifornisch-italienische Lebensgefühl ist dann nochmal eine Überraschung: Daniel Brühl führt in einer heiteren Doppelrolle als Model und Reporter in einem Video durch die Kollektion und unterstreicht die handwerkliche Qualität, die in den farbenfrohen Teilen steckt, und die Bemühungen um Nachhaltigkeit. Zegna hat sich beispielsweise verpflichtet, seine Kaschmir-Fasern bis 2024 als vollständig rückverfolgbar zu zertifizieren - das ist auch in der Luxusbranche noch die Ausnahme.
Ein Flakon wie eine Säule. Hoch, schmal, explizit kantig, die Frontseite schwarz verputzt. Durch die anderen Glaswände kann man einen Blick auf die ölig gelbe Flüssigkeit werfen und den inwändig angebrachten Namen des Ganzen. "A" wie... Ann. Und bevor man nun den Deckel hebt und das Handgelenk besprüht, überlegt man spaßeshalber, wie dieser erste Duft der belgischen Modemacherin Ann Demeulemeester eigentlich riechen müsste. Nichts Süßliches, das ist schon mal klar. Eine entschiedene Würze bräuchte er vielmehr, um nicht zu sagen: Schärfe, etwas Komplexes und gleichzeitig Reines und eine fast schon existenzielle Schwere. Und ungefähr so - frohe Überraschung - ist es dann auch. Das mitgelieferte Booklet drückt sich natürlich elaborierter aus, die Rede ist von "poetischer Reinheit" und "struktureller Strenge", und die "mysteriöse Finsternis der Natur" ist auch noch mit eingeflossen. Wie dem auch sei. Bestandteile dieses tatsächlich charaktervollen Parfums sind Nelke, Kreuzkümmel, Bergamotte, Zitrone und ein Hauch von Zimt. Steht selbstverständlich beiden Geschlechtern. ( anndemeulemeester.com, 75 ml für 330 Euro)
Timothée Chalamet mit Perlenanhänger, Paul Mescal heftet sich einen Cartier-Anstecker ans Sakko: Unter Jungschauspielern ist ein schmuckloser Auftritt kaum noch drin. Ohne irgendein Funkeln an Hals oder Handgelenk scheinen sie sich halbnackt zu fühlen, und natürlich gibt es auch weiterhin die gepanzerte Rapper-Kettenbrust à la ASAP Rocky. Selbst altehrwürdige Diamantenhersteller wie Tiffany's oder De Beer haben nicht mehr nur die Kundin, sondern auch den Kunden im Blick, und jetzt zieht das mindestens so ehrwürdige Auktionshaus Sotheby's nach.
Unter dem Titel "For The Boys" kommen von diesem Samstag an in New York Schmuckstücke für Männer in den Verkauf, nur Handverlesenes, versteht sich, und es ist die erste Veranstaltung dieser Art in der Geschichte des 1744 gegründeten Unternehmens. Maskuliner Glitzer streift also endgültig den Gossencharme ab, stattdessen gibt es Broschen in Kometenform, zierliche Ketten oder Perlenarmbänder von Bulgari, Verdura oder Van Cleef. Die "Selling Exhibition" läuft bis 5. Oktober, Interessenten können ihren Kauf auch über die Münchner Dependance des Auktionshauses abwickeln (munich@sothebys.com).