Stuttgart (dpa/lsw) - Wie entwickelt sich die Zahl der von Armut bedrohten Kinder im Land? Und wie groß ist die Unterstützung für ältere Menschen? Fragen nach dem gesellschaftlichen Zusammenhalt will das baden-württembergische Sozialministerium künftig zielgerichteter auf den Grund gehen. Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha (Grüne) stellte am Montag zwei neue Instrumente dafür vor.
Auf der Plattform www.gesellschaftsmonitoring-bw.de sollen statistische Daten künftig umfassend und nutzerfreundlich aufbereitet werden. „Gerade im Zeitalter von Fake News ist es von hohem Wert, Fakten und Daten direkt und transparent überprüfen zu können“, teilte der Minister mit.
Ergänzend zu dem neuen Informationsportal führt Infratest-Dimap im Auftrag der Bertelsmann Stiftung derzeit eine Bevölkerungsbefragung zum gesellschaftlichen Zusammenhalt im Südwesten durch. Dabei gehe es nicht um das Sammeln von Fakten wie beim Gesellschaftsmonitoring, sondern um das subjektive Empfinden der Bürger. Wahrnehmungen unterschieden sich oft deutlich von den Fakten, betonte Lucha. „Hier erhoffen wir uns Hinweise, wo wir die Menschen noch besser abholen können, um den Zusammenhalt und das Gemeinwesen zu stärken.“
Die Veröffentlichung des Berichts ist für das dritte Quartal 2019 vorgesehen. Mit dem Monitoring und der Umfrage wolle man ein detailliertes Bild der Gesellschaft gewinnen, um „sozialpolitische Vorhaben künftig noch differenzierter und passgenauer“ zu planen.