Gesellschaft - Mockrehna:Feuerlöschen wie die Großen: Kinderfeuerwehren in Sachsen

Langenreichenbach (dpa/sn) - Erst drei Jahre alt und schon eine echte Feuerwehrfrau? In Langenreichenbach in Nordsachsen ist das möglich. Dort betreut Fred Leuschner zusammen mit seiner Frau Viola seit rund einem Vierteljahrhundert eine freiwillige Mini-Feuerwehr. Ausgestattet mit einer eigenen Uniform - bestehend aus Jogginghose, T-Shirt und Helm - üben sich dort schon die Allerkleinsten im Feuerlöschen. Einmal wöchentlich wird geprobt. 18 Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren sind derzeit mit dabei.

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Langenreichenbach (dpa/sn) - Erst drei Jahre alt und schon eine echte Feuerwehrfrau? In Langenreichenbach in Nordsachsen ist das möglich. Dort betreut Fred Leuschner zusammen mit seiner Frau Viola seit rund einem Vierteljahrhundert eine freiwillige Mini-Feuerwehr. Ausgestattet mit einer eigenen Uniform - bestehend aus Jogginghose, T-Shirt und Helm - üben sich dort schon die Allerkleinsten im Feuerlöschen. Einmal wöchentlich wird geprobt. 18 Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren sind derzeit mit dabei.

1995 sei die damals jüngste freiwillige Feuerwehr Sachsens eigentlich als "kleiner Gag" entstanden, erzählt Leuschner (52). "Wir hatten 725-Jahr-Feier im Ort und selbst alle Kinder in dem Alter." Die Feuer löschenden Minis waren als Spaß zu der Party gedacht. "Dann kam das aber sehr gut an", erinnert sich Leuschner. Zudem habe es damals bei der Nachwuchsfeuerwehr ab zehn Jahren Nachwuchsprobleme gegeben. "Und da haben wir uns gedacht: Bevor die anderen Vereine, - Schalmei oder Fußball - uns die Kinder wegschnappen, machen wir doch die Kinderfeuerwehr."

Georg Seitz, Sprecher des Landesfeuerwehrverbandes, bestätigt, dass die Langenreichenbacher sehr wahrscheinlich die ersten waren, die in den 1990er Jahren eine Kinderfeuerwehr in Sachsen gründeten. "An sich geht das aber noch in die Zeiten vor der Wende zurück. Da hatten wir im Osten bereits eine ähnliche Organisation", erklärt Seitz. Inzwischen gebe es 124 Kinderfeuerwehren in Sachsen.

Das Konzept habe sich gerade in kleinen Städten und Gemeinden auf dem Land bewährt und sei dort ein "Erfolgsfaktor" für die Nachwuchsgewinnung. In den größeren Kommunen gebe es dagegen beim Feuerwehrnachwuchs keine Probleme, meint Seitz. Im Gegenteil: Dort gebe es mehr Jugendliche, als die Freiwilligen Feuerwehren aufnehmen könnten. Landesweit kämen jährlich rund 500 Jugendliche dazu. Damit sei man in Sachsen auf einem guten Weg.

Auch die Leuschners in Langenreichenbach haben mehr kleine Interessenten für ihre Mini-Wehr als Plätze. "Wir müssen schon Eltern zurückweisen", sagt Fred Leuscher. Im Hauptberuf ist er Fleischer und seine Frau Erzieherin - und natürlich sind beide seit langem in der freiwilligen Feuerwehr aktiv. Was ist für ihn das Schönste an der Arbeit mit den ganz kleinen Feuerwehrleuten? Leuschner überlegt kurz und sagt: "Wenn man die Begeisterung der Kinder sieht, dass sie selber etwas löschen dürfen."

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