Heidenheim an der Brenz:Erstes Interesse an Ehe für alle im Südwesten

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Stuttgart (dpa/lsw) - Der Bundestag hat die Öffnung der Ehe für Homosexuelle beschlossen - das stößt bei gleichgeschlechtlichen Paaren im Südwesten bereits auf erstes Interesse. "Wir stellen das jetzt schon fest. Es kommen jeden Tag Anfragen rein", sagte die stellvertretende Vorsitzende des Fachverbands der Standesbeamten in Baden-Württemberg, Verena Rathgeb-Stein. Allein im Standesamt in der Stuttgarter Innenstadt seien in einer Woche etwa 15 bis 20 Anfragen eingegangen. Dabei gehe es neben dem Wunsch nach einer Eheschließung auch darum, bereits eingetragene gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften in eine Ehe umzuwandeln.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Der Bundestag hat die Öffnung der Ehe für Homosexuelle beschlossen - das stößt bei gleichgeschlechtlichen Paaren im Südwesten bereits auf erstes Interesse. „Wir stellen das jetzt schon fest. Es kommen jeden Tag Anfragen rein“, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Fachverbands der Standesbeamten in Baden-Württemberg, Verena Rathgeb-Stein. Allein im Standesamt in der Stuttgarter Innenstadt seien in einer Woche etwa 15 bis 20 Anfragen eingegangen. Dabei gehe es neben dem Wunsch nach einer Eheschließung auch darum, bereits eingetragene gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften in eine Ehe umzuwandeln.

In anderen Städten dagegen läuft das Interesse langsam an. So fragten in Heidelberg beispielsweise erst zwei Paare nach den Möglichkeiten einer Umwandlung, wie eine Sprecherin sagte. Es sei aber auch noch ein sehr früher Zeitpunkt - die Menschen wüssten, dass die Umsetzung etwas dauere und warteten daher erst noch ab. In Heilbronn fragten bislang drei Paare an. „Der „Run“ auf die Standesämter ist nicht so groß wie zunächst angenommen, sagte ein Sprecher. „Sicherlich wird nach in Kraft treten des Gesetzes kurzfristig ein höherer Bedarf vorhanden sein, der sich sicher wieder einpendeln wird.“

Einen möglichen Anstieg der Eheschließungen in der Zukunft könnten die rund 1300 Standesämter in Baden-Württemberg aber bewältigen, sagte Rathgeb-Stein vom Fachverband. „Wir werden das unterbringen, das ist unsere Aufgabe. Der Zeitfaktor ist natürlich da, aber wir tun alles, damit keine großen Wartezeiten entstehen“, sagte sie. Allerdings sei es für die Behörden durchaus eine Herausforderung, eine höhere Nachfrage mit den vorhandenen Kapazitäten zu stemmen.

2015 wurden nach Angaben des Statistischen Landesamtes im Südwesten 52 627 Ehen geschlossen. Dagegen ist die Zahl der eingetragenen gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften vergleichsweise gering: 2015 waren es 748. Dabei gab es ein deutliches Gefälle zwischen Städten und ländlichen Regionen: Während beispielsweise in Stuttgart 86 und in Mannheim 59 Partnerschaften eingetragen wurden, waren es etwa im Hohenlohekreis 4 und im Kreis Freudenstadt 3 Partnerschaften.

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