Hannover:Buch dokumentiert Folgen des Radikalenerlasses

Hannover (dpa/lni) - Über die Auswirkungen des sogenannten Radikalenerlasses in Niedersachsen informiert eine neue Dokumentation des Landes. Das 210-seitige Buch wurde am Montag von der früheren SPD-Landtagsabgeordneten Jutta Rübke in Hannover vorgestellt. Der 1972 von Bund und Ländern beschlossene Radikalenerlass zog für viele politisch aktive Menschen ein Berufsverbot nach sich. Als Landesbeauftragte hatte Rübke ein Jahr die Schicksale der betroffenen Menschen aufgearbeitet und ihre Geschichten im vergangenen Dezember erstmals öffentlich vorgestellt. "Natürlich sind die Ergebnisse in der Zwischenzeit noch ein wenig erweitert worden", sagte Rübke.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hannover (dpa/lni) - Über die Auswirkungen des sogenannten Radikalenerlasses in Niedersachsen informiert eine neue Dokumentation des Landes. Das 210-seitige Buch wurde am Montag von der früheren SPD-Landtagsabgeordneten Jutta Rübke in Hannover vorgestellt. Der 1972 von Bund und Ländern beschlossene Radikalenerlass zog für viele politisch aktive Menschen ein Berufsverbot nach sich. Als Landesbeauftragte hatte Rübke ein Jahr die Schicksale der betroffenen Menschen aufgearbeitet und ihre Geschichten im vergangenen Dezember erstmals öffentlich vorgestellt. „Natürlich sind die Ergebnisse in der Zwischenzeit noch ein wenig erweitert worden“, sagte Rübke.

Auf Grundlage des Erlasses gab es 172 000 Verfassungsschutz-Anfragen zur politischen Orientierung von Lehrern, Juristen, aber auch Briefträgern und Eisenbahnern in Niedersachsen. In den 18 Jahren seiner Gültigkeit wurden in dem Bundesland 271 Bedienstete des öffentlichen Dienstes entlassen und 141 Bewerber abgelehnt. Sie sind nun in der in mehreren hundert Exemplaren gedruckten Dokumentation festgehalten. Bundesweit liefen Tausende Berufsverbotsverfahren. 1976 wurde der Erlass auf Bundes-, 1990 auf Landesebene aufgehoben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: