Berlin:Zählung von Obdachlosen: Langfristige Statistik angestrebt

Ein Obdachloser liegt unter einer Decke in einem Eingang einer Kirche in Kreuzberg. (Foto: Paul Zinken/dpa/Archiv)

Es ist eine Premiere bundesweit: Zur Verbesserung der Hilfsangebote werden in Berlin systematisch Obdachlose auf den Straßen gezählt. "Das wird nicht die letzte...

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Berlin (dpa) - Es ist eine Premiere bundesweit: Zur Verbesserung der Hilfsangebote werden in Berlin systematisch Obdachlose auf den Straßen gezählt. „Das wird nicht die letzte Zählung sein“, sagte Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) am Mittwochabend vor dem Start der von ihr angestoßenen Aktion. Sie hoffe auf Nachahmer in anderen deutschen Städten. Berlin folgt mit der sogenannten „Nacht der Solidarität“ wiederum dem Vorbild von Städten wie Paris.

An der Zählung in Berlin wollten sich zwischen 22.00 und 1.00 Uhr in der Nacht auf Donnerstag mehr als 3700 Freiwillige beteiligen. Geplant war, dass sie in mehr als 600 Teams auf festgelegten Routen durch die zwölf Bezirke laufen. Obdachlose sollten dabei nicht nur gezählt, sondern nach Möglichkeit auch zu ihrer Situation und Herkunft befragt werden. Wer nicht gefunden werden wolle, den werde man auch nicht suchen - niemand solle von der Straße vertrieben werden, betonte die Sozialverwaltung.

Sie gehe zwar nicht davon aus, dass tatsächlich sämtliche Obdachlose in der Stadt gezählt werden könnten, sagte die Senatorin. Am Ende sei man dennoch einen Schritt weiter. Ziel sei eine langfristige Statistik. Ergebnisse der Aktion sollen am 7. Februar vorliegen. Bisher gibt es in Berlin lediglich grobe Schätzungen: Angenommen werden 6000 bis 10 000 Obdachlose, bei vermutlich steigender Tendenz in den vergangenen Jahren.

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