Gesellschaft - Berlin:Sexismus-Vorwurf: Ex-Botschafter bittet um Entschuldigung

Berlin (dpa/bb) - Nach Sexismus-Vorwürfen der Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli hat der frühere Diplomat und Botschafter Hans-Joachim Kiderlen die SPD-Politikerin um Entschuldigung gebeten. In einer E-Mail habe er die "unpassende Ansprache und Begrüßung" bei einer Veranstaltung am vergangenen Wochenende bedauert, teilte Senatssprecherin Claudia Sünder am Donnerstag auf Anfrage mit.

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Berlin (dpa/bb) - Nach Sexismus-Vorwürfen der Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli hat der frühere Diplomat und Botschafter Hans-Joachim Kiderlen die SPD-Politikerin um Entschuldigung gebeten. In einer E-Mail habe er die "unpassende Ansprache und Begrüßung" bei einer Veranstaltung am vergangenen Wochenende bedauert, teilte Senatssprecherin Claudia Sünder am Donnerstag auf Anfrage mit.

Chebli hatte dem Ex-Botschafter ohne Nennung seines Namens vorgeworfen, sie bei einer internationalen Konferenz öffentlich herabgewürdigt zu haben. In einem Facebook-Post schilderte sie die Vorkommnisse. Demnach erkannte der Versammlungsleiter die als Rednerin eingeladene Chebli zunächst nicht.

Als sie sich zu erkennen gab, habe er erklärt: "Ich habe keine so junge Frau erwartet. Und dann sind Sie auch so schön." Sie sei darüber geschockt gewesen, so Chebli in dem Post weiter. Zwar erlebe sie immer wieder Sexismus. "Aber so etwas wie heute habe auch ich noch nicht erlebt."

Chebli ist Bevollmächtigte des Landes beim Bund und Staatssekretärin für bürgerschaftliches Engagement und Internationales. In dieser Funktion war sie zu der Veranstaltung der deutsch-indischen Gesellschaft eingeladen. Ihr Post hatte im Internet für Wirbel gesorgt. Kontrovers diskutiert wurde die Frage, ob es sich bei den Äußerungen des Mannes um Sexismus oder den Versuch eines Kompliments handelte. Sie habe eine Debatte anstoßen wollen, sagte Chebli später.

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